Donnerstag, 11. Januar 2024

Wonderstories Bücherfreundinnen




 






Ich liebe Bücher und besuche regelmäßig eine Literaturgruppe.

Vor kurzem haben wir die Literaturliste für 2024 erstellt.

Es gibt nur wenige Vereinbarungen unter uns Frauen:
Die vorgeschlagene Literatur darf ausschließlich von Frauen sein

Am besten ist es, wenn diejenige, die das Buch vorschlägt auch schon selber gelesen hat, aber das muss nicht sein, denn zuweilen holen uns ja phantastische Buchpreise ein und wir sind dann neugierig.

Das Buch sollte möglichst in Bibliotheken ausleihbar oder aber schon in Taschenformat vorliegen.

Dann nannte eine Mitlesende ein Buch von Yoko Ogawa, Augenblicke in Bernstein. Ich kenne die Autorin nicht und Bernsteine finde ich wundervoll.

Ich war sofort bereit, mir das Buch zu bestellen. Wir würden es im Mai lesen wollen.

Am nächsten Tag lief ich auf meinem Morgenlaufprojekt durch eine kleine Strasse in Schöneberg und entdecke plötzlich einen Buchladen, den ich gar nicht kannte. Kein Antiquariat im üblichen Sinne, gebrauchte Bücher. Und das Procedere läuft wie folgt:

An einem Tag in der Woche nehmen sie Bücher kostenlos an, katalogisieren und digitalisieren sie und geben sie dann in den Laden, wo sie kostenfrei abgegeben werden. Draußen stehen die eher etwas abgewetzten oder Taschenbücher alt, drinnen eher Bildbände, gebundene Bücher. Alles in allem für mich EINE SCHATZGRUBE!!!

Bevor ich den Laden erneut betrat, ich hatte mir draußen etwas ausgesucht,

kam eine Frau heran mit einer Tasche voller Literatur. Sie bemerkte meine Neugier und öffnete die Schätze. Obenauf Yoko Ogawa mit dem Bernsteintitel.

„Dies Buch brauche ich,“ entfuhr es mir unwillkürlich.

„Dann nimm es Dir,“ war die prompte Antwort.

Ich nahm es und dann lag als nächstes Buch ein Katalog von Turner mit Skizzenbuchbildern alle in Farben und so toll.

Sie sah meine Augen, griff in die Tasche und gab es mir auch. Ich erzählte ihr, dass ich zur Ausstellung nach München im Lehnbachhaus wollte, weil die grade eine große Turner Ausstellung präsentieren.

Ich schaute sie an und fragte, warum sie diese tollen Bücher weggäbe?
„Damit ich sie Dir schenken kann, so scheints jedenfalls, oder!?!“

 

Es bot sich an, Sie zum Café einzuladen und so verbrachten wir mit dem Rest der Tasche/es war keine Annahmetag, also musste sie sie wieder mitnehmen, eine gesprächsreiche Zeit.

Als sie von meiner Literaturgruppe hörte, war sie begeistert und ich lud sie ein, dazuzukomen.

„Dann brauche ich aber die Okawa wieder,“ schüttete sie sich vor Lachen aus.

„Ich leihe sie Dir dann,“ versprach ich amüsiert.  

 

Sowas also kommt von sowas…kostenfreie Bücher lassen Kontakte wachsen und bei einer Tasse Kaffee oder Tee teilen Menschen dann Interessen.

Mich begeistert sowas total.

Das ist Großstadt. Das ist Berlin eben auch!

Einen Barlachkatalog habe ich auch noch abgestaubt, den liebe ich sehr, den Barlach.


Am Ende tauschten wir Adressen und Rufnummern aus und ich lud sie zu mir ein, sich in meinen Büchern umzuschauen. Manches kann weg und manches kann doch verliehen werden. Finde ich.

Beispielsweise die Okawa😂


 

3 Kommentare:

  1. Wunder-voll!
    Totaler Flow …
    Liebe Grüße
    Petra

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    1. Liebe Pepe DANKESCHÖN für den Flow herzlich Ute

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  2. Liebe Ute, das ist wieder so eine Geschichte, wo man denkt, das gibt's
    doch nicht.Das ist doch wie ein Wunder, daß sie ausgerechnet das
    Buch dabei hatte, das du wolltest. Es gibt ja diesen schönen Spruch
    Wunder kommen zu denen, die daran glauben! In deinem Fall denke ich,
    trifft er zu. Liebe Grüße Hilde

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