Was bleibt von uns?

 

Was bleibt von uns,

wenn wir gehen…

Wer behält uns im Gedächtnis…

In welchen Herzen werden wir noch bewegt…

Welche Orte tragen und bergen uns…

Unter und über der Erde, im Wasser…

Wieviel von uns verfliegt im Feuer…

Wer waren wir in der Menge…

Wer als Einzelne…

Wie lange trägt eine Erinnerung uns in der Welt herum…

Wen interessiert in tausend Jahren eine Todesnachricht in der Zeitung…

Oder im Netz…

Wer zeichnet unser Leben auf…

Ist die Lebenslinie oder das Hologramm die Spur…

Geht es am Ende vor allem um die Qualität der Gegenwart…

Welche Energie bleibt…

Bleiben wir…

Bleiben wir immer…

 

 

Ich hatte heute Nacht einen Traum. Darin begegnete ich dem Konterfei meines Vaters in jungen Jahren. Ein Foto, was ich nie gesehen habe. In einem Tagebuch eines Flötisten, der sich als Verehrer meines Vaters erwies in den Worten dort. Er schrieb diese Aufzeichnungen nach dem Tod meines Vaters. Ich wußte im Traum, dass mein Vater tot ist und erwachte aus ihm mit einem Gefühl großen Friedens. Ich erwachte und begann darüber nachzudenken, wem er etwas bedeutet hat…ob es tatsächlich Verehrung gab…was wichtiger war, seine Position in unserer Familie oder die im Beruf? Hätte ich dem mehr Platz geben sollen?

Ich überlege ernsthaft, ob ich an seinem Todestag eine Anzeige schalten möchte…die seine verschiedenen Ebenen positioniert und verschieden Kreise über sein Ableben informiert.

 

Mein Vater wünschte ausdrücklich, ebenso wie meine Mutter eine anonyme Beerdigung.

Beide waren bescheidenen Menschen. Es gibt eine Wiese auf einem Waldfriedhof. Dort weiß ich ihre Asche begraben.

 

Alle Fragen oben sind meine Fragen.

Ich bin mir sicher, meine Eltern interessieren sich gar nicht mehr dafür.

Aber etwas von meinem Vater wollte in mir aufsteigen.

Hier ist erstmal ein Platz.