Liebe Dania,
vielen herzlichen Dank, dass ich Deinen berührenden Text in diesen Zeiten aus Deiner Feder hier veröffentlichen darf. Ich weiß, dass Du unter den derzeitigen Eindrücken diese Gedanken/Erinnerungen niedergschrieben hast, und als Nachbarin und Freundin kenne ich Dein lebendiges und vernetztes Wesen ein wenig. Ich bin sehr glücklich, auch mit Dir verbunden zu sein.
Als
ich drei Jahre alt war, bekam ich Poliomyelitis, bekannt als Kinderlähmung. Das
war in den 40er, 50er, Anfang 60er Jahre eine riesen Epidemie, hochansteckend.
Ich musste, wie viele andere Kinder sechs Wochen in Isolation. Ich erinnere
mich an meine Eltern, meinen Cousin Stephan, wie sie mir durch das Türglas Mut zuwinkten.
Vielen
anderen Polionauten ist es ähnlich und schlimmer ergangen, sie mussten in einer
riesigen eisernen Lunge beatmet werden. Ich erinnere mich gut an die Nächte im
Schlafsaal, als nur das trübe Nachtlicht an der Decke glimmte und die grossen
Eisenmaschinen ihr Pumpgeräusch von sich gaben. Ab und zu hörte man ein Kind
nach der Mama rufen oder „ich hab Durst“..
Was
für ein Luxus: 66 Jahre später, darf ich in meiner schönen Wohnung bleiben,
bekomme Köstlichkeiten geliefert und sehe die Sonne und die Forsythien blühen
und die Vögel zwitschern..
Wer
gern liest, ich kann zum Thema Polio „Nemesis“ von Phillip Roth empfehlen!
D.v.R
🐞
Copyright beider Fotos Rabugl/Daniela von Raffay
Danke für's teilen hier. Und alles Gute an die Freundin, die hier schreibt!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Clara P.
Liebe Clara, gerne und ich leite den Gruss weiter bzw. die Nachricht. Bleibe gesund und danke bis zum nächsten Mal
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