Mittwoch, 25. März 2020

CORONAVIRUS DIARY 2. Tag Homeoffice








Das entspricht ungefähr meinem Modus Homeoffice 2. Tag

Und dann hat dieser Virus aber auch Absurditäten im Gepäck: stehe ich vor dm und will mir Putzmittel holen, für Homeoffice dachte ich so, das wäre das mindeste, wann kommste schon mal sooooo zum Putzen/Fenster wischen etc. Der Dreck steht Dir ja täglich im Gesicht gegenüber. Meine Zimmertüren, die Rahmen, die Heizkörper, och nee Leute, ick will wieder raus arbeiten, irgendwo, naja Jammern auf hohem Niveau. Ich bin gesund und laufe jeden Tag 1,5 Stunden durch den Tiergarten bis Charlottenburg und dann ab in die Ubahn. Also ok. ich stehe vor dm und da kommt ein Ehepaar an Rollatoren raus. Ich gehe noch etwas zurück, damit sie gut rauskommen und sage zum Sicherheitsmann, ich gehe erst rein, wenn sie ganz draussen sind. Da fahren mir beide voll in die Körperfront. Wir alle völlig erschrocken. Die beiden waren völlig von der Rolle und überfordert. Ich bräuchte auch ein bisschen Rücksicht, murkel ich sie vor mich hin an. Sagt er, stimmt, da hätten wir ausweichen können. Sagt sie, nö, ick will Nachhause. Ich mußte so lachen. Und dann stehe ich drinnen und überlege, ob ich Klopapier mitnehme. Da habe ich alle Witze über Deutsche und Klopapier vor Augen gehabt, habe mich fremdgeschämt und dachte nur, scheisse Rotwein haben die hier nicht. Da bin ich doch lieber die Französin mit Kondomen und Rotwein, nee Kondome wirklich nicht, aber das Image ist dennoch besser.
Aber ich habe alles zum Fensterputzen, Sanitär putzen, Möbel einölen.

Und dann passiert natürlich das, was in dieser Zeit kein Mensch braucht. 



Mein Tabs unterm Handwaschbecken mit Waschmaschinenanschluss bricht mal eben  so zack weg. Puuu dachte ich, das wird nischt mehr. Von wegen! Der Handwerker freute sich, kommt Freitag und als ich ihm Fotos schickte, war er fast glücklicher als ich, weils nur was kleines ist. Sonntag können sie wieder waschen, sagt er so. Muss ich auch, denn ab Montag muß ich draussen arbeiten und ich will ja nicht, dass mir das passiert, was in dem kleinen Komik steht.Ich schicke ihm das schnell und er lacht ganz doll, you made my day, singt er. Hat meine Schwester mir geschickt, die ist auch im Homeoffice und bei ihr sind noch Kinder mit im Haushalt von der WG.





Gehabt Euch wohl und bleibt gesund. Das Leben ist schön.


Das war übrigens das einzige, was ich schon vor richtigem Coronavirus sofort hortete: Kaffee und Milch,sonst ginge nischt und auch das ist Jammern auf hohem Niveau.

Denkt bitte daran, wenn ihr in Berlin wohnt, den Bettlerinnen Geldscheine spenden, sie fahren nicht mehr Ubahn und können gar nicht mehr betteln, sind ja keine Menschen unterwegs.Selbst die Bettlerin vor meiner Hausbank darf nicht mehr die Tür öffnen, was sonst ihr Job war und wofür sie Geld bekommt von den meisten. Die Berliner Stadtmission bittet um 5€ oder 10€ pro Tag für die Menschen. Die Unterkünfte werden enger gestellt, aber tagsüber natürlich noch keine vereinbarte Lösung mit der Regierung.

Kommt gut durch den Abend.Unddurch das Homeoffice oder den Putzwahn oder die Nachbarschaftseinkäufe und denkt dran, Telefonieren ist auch Kontakt. Und hier noch ein paar Bilder zur Erinnerung an NÄHE













 Ihley sieht alles vom Himmel aus, ist erst kürzlich gestorben. MOMA Abramowitsch the artist is present
Im nächsten Beitrag schicke ich nur das ganze VIDEO

2 Kommentare:

  1. Ich les' all' deine posts richtig, richtig gern! Und kein Wort ist mir zuviel. Und diesmal noch richtig viele schöne, bewegende Fotos. DANKE :)

    Das BUONGIORNO-Foto hab ich mir mal gemopst. Sooo süß :)

    Lieben Gruß!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das hast Du richtig gemacht mit dem Mopsen. Ich finde das Bild auch süss. Und danke für DEINE Worte und das Lob für die Fotos, liebe Grüße Ute Den Post, in dem ich schrieb, ist das kurz genug Hanne habe ich wieder rausgenommen, weil ich ihn der Angebeteten selber geschickt habe.

      Löschen