Das Kulturforum
Die
Traumzeit hat begonnen. Träumen durch das Jahresende mit ruhigem Geist und
feinem Atem. Der Stille Platz einräumen und mir mehr Sinnlichkeit abverlangen,
wie nach innen einkehren und fröhlich sein.
In diesem
Jahr macht mir das Leben in dieser Zeit wieder mehr Freude. Ich habe Lust auf
das Feierliche, ich fühle mich locker beim einfach sich alles entwickeln
lassen. Ich bin mir selber mehr genug und freue mich dadurch leichter an
wesentlichen Begegnungen.
Kurz vor dem ersten
Advent gab es für mich unerwartet einen inneren Durchbruch. Seither fühle ich
mich wieder frei. Verbunden und zugleich mir genug.
So fand ich
mein Vertrauen für die feinstoffliche Welt wieder und seither laufen mir lauter
kleine Wunder übern Weg.
Dezemberwunder
nenne ich die.
Es begann
mit der Museumscard. Das Ding kostet 100 € und ich kann ein Jahr lang in alle
Berliner Museen rein, inclusive aller Sonderausstellungen und locker vorbei an
ewigen Besucher*innenandrängen. Dafür wurde in der ganzen Stadt Werbung
gemacht. Es gibt sie auch für 25 €, da sind aber die Sonderveranstaltungen
nicht mit drin und zeitlich wäre ich eingeschränkt. Da ich aber grade in Sachen
Bilder gerne die Fülle sehne, entschied ich mich für die Luxusvariante. Es ist
ein wunderschönes Gefühl, nach einem Spaziergang im Schlosspark noch ins
Bergruen Museum zu schlendern und dort Picasso zu durchwandern. Oder vom
Hauptbahnhof in den Hamburger Bahnhof zu schlendern und mich über coole
Installationen zu wundern und selber Ideen für Collagen oder Bastelleien zu
bekommen.
Da die
normalen Eintrittspreise fast immer bei 12 € beginnen, ist diese Karte ein Luxuliner
fürs nächste Jahr.
Mit dem
Berliner Sozialpass für Arbeitslose oder finanziell sehr schlecht gestellte
Menschen gibt es fast überall Tage mit kostenfreiem Eintritt, Bergruen bietet
immer kostenlose Eintritte für sie.
Ich ging
also am Vortag zum ersten Advent ins Kulturforum und wollte die Karte erstehen und
gleichzeitig einfach in irgendeine Ausstellung gehen.
Die
Verkäuferin schaute mich nachdenklich an.
„Wollen sie
wirklich heute schon in eine Ausstellung?“
Ihre Frage
machte mich stutzig.
„ Also es
wäre nämlich so, wenn sie erst am 1. Dezember reingehen, dann wäre die Karte
bis zu, 31.12.2020, also einen ganzen Monat länger gültig.“
Ich strahlte
übers ganze Gesicht.
„Außerdem
haben wir heute im Untergeschoss Sonderverkauf von alten Plakaten,
Kunstkatalogen, Heften, alles zum Plunderpreis. Da dürfen sie trotzdem heute
schon rein.“
Ich war hell
begeistert. Flohmarkt im Museum ist doch geil.
Gesagt
getan, gekauft und dann schwer überrascht, als die Card auf einem Ausschnitt
aus einem Renoir Gemälde ausgedruckt wurde. Einem Lieblingsbild meiner erst
kürzlich verstorbenen Mutter.
Damit
schloss sich der Kreis des ersten Dezemberwunders.
Ich bin so
gerne mit meiner Mutter in Ausstellungen gegangen. Das Lesen und die Bilder hat
sie sich im Leben selber gesucht. Sie war eine neugierige Frau, die aus sehr einfachen Verhältnissen kam. Die Liebe zu den Büchern hat sie mir geschenkt
als ich ein Kind war. Die Liebe zu den Bildern habe ich einer meiner ersten
lesbischen Freundinnen, einer Malerin zu verdanken. Aber das ist eine andere Geschichte.
So beginnt
sich also für mich die Zeit der durchlässigen
Anderwelt
grade mit meiner Mutter zu eröffnen. Da tut meiner Seele gut. Ich war doch so
sauer auf sie. Jetzt beginnts gut zu werden. Noch so ein kleines
Dezemberwunder. Eigentlich sinds ja noch Novemberwunder, denn es war ja der Samstag
vor dem 1.Advent, der 30.11.2019
Der Flohmarkt
war eine Wucht in Tüten. Ich habe über zwei Stunden in alten Katalogen geschmökert,
habe mir alte Ausstellungsplakate angeschaut, früher kosteten die 18 DM, zwei
davon waren meine ersten Bilder, die ich je erstanden hatte, heute gingen sie
für 0.50 Cent weg.
Ich kaufte
mir nur ein paar Hefte zum Schreiben mit tollen Bildcovern.
Eins war
traurig: nicht ein Katalog von irgendeiner Künstlerin. Als ich das an der Kasse
anmerkte, lachte der Verkäufer lauthals: alles von Frauen, das wir publizieren
wird restlos in den Ausstellungen verkauft!“
Da war ich
dann versöhnt.
"Aber ich habe da was für sie."Griff nach hinten,und holte aus einer Plastikschale eine Kette raus mit einem Medaillion dran, das Konterfei von Frida Kahlo drauf.
"Schenk ich Ihnen!"
He made my day.
(Bild gibts später!!!)
Dies Foto schickten mir meine Nachbarinnen am Abend.
Wer Schwestern hat, hat die ganze Welt.
Ist das nicht ein toller Spruch?
Besser kanns mir doch nicht gehen, oder?!!!!!
also wirklich besser geht es nicht, da hast du wirklich eine grosse Wundertüte gehabt.. toll freut mich für dich und viel Spass auf deinen Wundertüten- Weg!
AntwortenLöschenLieben Gruss Elke
Ich freu mich so für dich, Ute! Und ich kann deine Freude beim Lesen förmlich spüren ☺️So kann's auch Laufen! Auf dass es so toll weiter geht 😇
AntwortenLöschenVielen Dank für's Erzählen 😘
Schönes Foto! Hochzeitsfotograf in Salzburg
AntwortenLöschenIch freue mich immer, wenn ich hier was Neues von Dir lesen darf. Danke!
AntwortenLöschenSchöne Geschichten / Wunder.
Ahoi
Oona