Zuallererst
leuchten blaue
Streifen auf
den
befahrensten
Straßen der Stadt.
Tage später
dann
kreuzen verschwitzte
Kinder stolz
neben ihren
Eltern und
erzählen lauthals
Und wortreich
von ihrem Lauf.
Am selben
Abend dann
fliegen
urplötzlich
wie Kometenschweife
Skater*innen
über die
blauen Streifen.
Jetzt
spätestens ist klar:
Am nächsten
Morgen,
immer an
einem Sonntag,
rennt die
Welt,
vibriert der
Klang aller Füsse
unsere
Stadt,
singen und
trommeln
die
Stadtschaman*innen und
treiben den
Lauf an.
Ich staune
jedes Mal.
Ich bin
immer wieder überwältigt
von den
fröhlichen Stimmungen.
Ganz zum
Schluß,
am
allerletzten sozusagen,
fläzt sich
der Besenwagen
gnädig
hinter die allerletzten Läufer*in,
die von den
allerletzt übrigen
Zuschauer*innen
gefeiert werden,
vielleicht
liest er sie aus Zeitnot auf
oder aus
Läufer*in Not
oderschiebt
sie fröhlich summend
durch das
Ziel, alles schon gehabt.
Die Blauen
Streifen verblassen
in den
darauf folgenden Tagen.
Meine
Schwester lief
gefühlt ihr
halbes Leben lang
diesen
Berlinmarathon.
Erst
kränzten unsere Eltern ihre Siege,
dann
Freundinnen und Lebensgefährten,
später ihr
aufgeregter Ehemann.
Barbara und
ich natürlich auch.
Marathon
gehört zu unserer Familie.
Laufen
gehört zu unserer Familie.
Wir haben
uns unsere Sorgen
vom Leib
gelatscht.
Wir wälzten
sie unter unseren Füßen
in Waldboden,
Sand oder Beton.
Es gibt
unzählige Gründe zu laufen.
Ich laufe am liebsten im Wald und am Meer.
Ruhig träumend und ohne Ehrgeiz.
Und Fliegen wär schon auch schön.
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