Sonntag, 2. Dezember 2018

Immaterielles Weihnachtskulturerbe GESCHMACK




Meine erste geschmackliche Erinnerung an die Weihnachtszeit ist die an Schokoladenbananen. Ab dem ersten Advent lagen sie in unserem Lebensmittelladen aus. In feines Zellophanpapier eingewickelt wie ein Bonbon, an beiden Enden eingezwirbelt. Meine Mutter schenkte sie mir zum Advent. Das Papier knisterte leise und die kalte Schokolade zerbrach in meinem Mund. Darunter schmolz eine butterweiche zuckersüße Banane, ein mir fremder Geschmack legte sich schüchtern dazwischen. Es war das vergorene Schicksal der Frucht, etwas minimal Alkoholisches trat in mein Leben. Bahnbrechend meine Lust auf diesen Genuss.
Lust auf Schokolade, Freude an Apfelsinen in farbenprächtigem Pergamentpapier mit dem Struwwelpeter als Konterfei, Gemütlichkeit mit Kerzenlicht, der Geruch von Bienenwaben und der Morgenkaffee meiner Eltern.
Einen schönen ersten Advent wünschen war schon Weihnachten feiern, ganz früh am Anfang.




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