Meine erste geschmackliche Erinnerung an die Weihnachtszeit ist
die an Schokoladenbananen. Ab dem ersten Advent lagen sie in unserem
Lebensmittelladen aus. In feines Zellophanpapier eingewickelt wie ein Bonbon,
an beiden Enden eingezwirbelt. Meine Mutter schenkte sie mir zum Advent. Das
Papier knisterte leise und die kalte Schokolade zerbrach in meinem Mund.
Darunter schmolz eine butterweiche zuckersüße Banane, ein mir fremder Geschmack
legte sich schüchtern dazwischen. Es war das vergorene Schicksal der Frucht,
etwas minimal Alkoholisches trat in mein Leben. Bahnbrechend meine Lust auf
diesen Genuss.
Lust auf Schokolade, Freude an Apfelsinen in farbenprächtigem Pergamentpapier
mit dem Struwwelpeter als Konterfei, Gemütlichkeit mit Kerzenlicht, der Geruch
von Bienenwaben und der Morgenkaffee meiner Eltern.
Einen schönen ersten Advent wünschen war schon Weihnachten feiern,
ganz früh am Anfang.
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