Wonder Story/Anonyme Zeichnerinnen
Es gibt einen Malwettbewerb, in dem alle Malerinnen und Maler aus der ganzen Welt Bilder einreichen können. Alles, was gezeichnet und gemalt wird. Die Arbeiten werden ohne Namensnennung der Urheberinnen ausgestellt und zu Verkauf angeboten. Jedes Bild kostet 250 Euro und kann vor Ort oder online gekauft werden. Sobald ein Verkauf getätigt ist, wird das Bild abgehängt und die Leerstelle wird mit dem Namen der Künstlerin gekennzeichnet.
Es gibt keine inhaltlichen oder formalen Vorgaben. Nur, dass das Bild nicht größer als A3 sein darf.
Gesagt getan sagten sich zwei Schwestern, die sich seit vielen Jahren mieden. Die eine von beiden, eine bekannte Künstlerin, die andere malt schreibt jobbt, würde sich aber nicht als Künstlerin, bestenfalls als Lebenskünstlerin bezeichnen. Ich kenne die letzte von beiden persönlich recht gut und finde ihre Bilder wunderschön, gekonnt gezeichnet und gemalt, also für mich ist sie eine Künstlerin.
Gut, dieser Wettbewerb legt ja nun weder aufs Eine noch die andere Bezeichnung Wert, 1000 Bilder wurden also im Kunsthaus Bethanien 2024-2025 ausgestellt und tingeln seither in Erfurt und danach Hamburg herum.
Zur Eröffnung in Berlin trafen beide Schwestern unvorbereitet aufeinander. Die Freude war verhalten, beide blieben zurückhaltend und kamen nur vorsichtig ins Gespräch. Würden sie das Bild der jeweils anderen unter 1000 erkennen?
Ja, die Lebenskünstlerin schaffte es, kannte sie doch den Stil der bekannten Malerin Schwester. Diese aber winkte gleich ab, das kann ich nicht und diese Art der Verneinung kam durchaus als Abwehr an.
Drum wie num, wie die Berlinerin zu sagen pflegt, beide trennten sich noch während der Vernissage distanziert voneinander und damit hätte es doch belassen sein können.
Aber nicht mit und in diesem Leben!
Nach drei Tagen rief meine Freundin an und berichtete voller Stolz, dass sie ihr Bild verkauft hatte. Ein Krug, eine Vase und eine Tasse als Stillleben. Mit Buntstift gezeichnet. Zart und trotzdem ausdrucksstark.
Und nun rate mal, wer´s gekauft hat?
Distanz hin oder her…die Künstlerin Schwester.
So ist das Leben.
Es schenkt uns zuweilen da ein, wo es mangelt oder einer Lektion bedarf.
Nun gibt’s eine Nähe…ein Bild der Schwester in den eigenen Atelierräumen. Näher geht’s eben nicht, aber dicht genug.
Traust Du Dich jetzt, Dich Künstlerin zu nennen?
Ja.
Schön!!! Der Mensch denkt und das Leben lenkt fällt mir dazu - etwas abgewandelt ;) - ein. Danke für deine Wonderstory und eine schöne Sommerwoche, liebe Ute 😘
AntwortenLöschenLiebe Hanne,
Löschenja so ist es, nicht alles haben wir in der Hand, aber wenn es sich dann zeigt, dürfen wir handeln... oder auch nicht... hab auch eine schöne Sommerwoche, Schnee ist ja nicht zu erwarten, darüber würdest Du Dich ja wirklich freuen😂😘herzlich Ute
Liebe Hanne,
Löschenja so ist es, nicht alles haben wir in der Hand, aber wenn es sich dann zeigt, dürfen wir handeln... oder auch nicht... hab auch eine schöne Sommerwoche, Schnee ist ja nicht zu erwarten, darüber würdest Du Dich ja wirklich freuen😂😘herzlich Ute