Montag, 24. Januar 2022

Nebel 2



 




Nebel

ist wie fast Unaussprechliches

ganz verborgen gehalten

sprachlos sozusagen

 

Zäh zieht sich

lichtlos der Himmel

in die Ebene

überallhin

nichts nirgends

konturlos

alles stumpf keine Spitze

blaugrau verdirbt nichts

aber überschattet auch nichts

Nebel ist nichts mehr

Freude versinkt atemlos

es bleibt das Gegenteil von

glitzernden Sternen

am eisklaren schwarzen Himmel

 

Dann plötzlich

lichtet sich der Dunst

das graublaue Tier bleckt

mich mit Umrissen und Formen an

es verschwindet dahinter

ich sehe deine Zähne

 

Einen Moment lang hatte

Ich die Welt vergessen

mich auch

 

Den Nebel erinnere ich lange

Die Worte setzen sich

nach und nach

wir sprechen irgendwann

wieder fließend


2 Kommentare:

  1. Liebe Ute, Nebel ist faszinierend. Unheimlich, magisch, besänftigend... Mein eindrücklichstes Erlebnis mit Nebel war die Autofahrt von einer mir unbekannten Gegend in NL, wo ich auf einem workshop war, über einen unbekannten Weg zu meiner Schwester nach Münster. Ich konnte mal kaum die Hand vor Augen sehen, mal war die Sicht etwas weiter.Anstrengend, weil man so gefocusst sein muss. Als ich mich der Situation überliess und auch wirklich nichts anderes mehr machte als auf die nächsten Meter zu achten, blieb es anstrengend, aber unverkrampft. Da habe ich gedacht: Ja, im Leben ist es oft auch so, dass man wirklich nicht weiter als den nächsten Schritt und vielleicht nicht mal den, sehen kann. Wenn es mir gelingt, mich dieser Situation zu überlassen, dann kann sogar aus so einen Weg ein schönes Abenteuer werden. Und wenn es mir nicht gelingt, dann ist das halt so - auch so eine Herausforderung geht vorbei. :)
    Ich freu mich, dass Deine Gedichte mich hier dran erinnert haben!
    Liebe Grüsse, Edelgard

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    1. Liebe Edelgard,
      genau darum gehts und ums Vertrauen.
      Danke für Deinen ausführlichen Kommentar und Dein Beispiel.
      Hab noch einen feinen Abend
      Grüße von der Nordsee

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