Seelenlos, das war nach wenigen
Stunden mein Gefühl in den Räumen. Ja, es prangten stylish grosse
Blumenporträts auf den Fluren, aber es gab keine Seele in den Fluren Räumen
Zimmern. Auch in den Kunsträumen sprang kein Funke. Leer auf unheile Weise.
Nicht kalt oder warm nicht rechts oder links nicht geist nicht kein geist.
Nichts. Nirgends. Kerzen dürfen ja aus Sicherheitsgründen offiziell nicht
angezündet werden. Ich holte sofort meine Honigkerze hervor und zündete den
Docht an. Auch das änderte nicht wirklich etwas. Nach einiger Zeit dann
sammelte ich auf meine Spaziergängen abgefallene oder gefundene Natur und legte
mir im Zimmer an verschiedenen Stellen Naturmandalas. Steine aus dem See,
Kiefernzweige, bemooste Stöckchen, vertrocknete Hortensienblüten.
Gut, es fiel mir hier einfach
schwer mich spirituell auszurichten und irgendwann überlegte ich auch, den Ort
zu verlassen. Dann bemerkte ich, dass nur das IM SESSEL SITZEN UND DURCH DIE
PANORAMSCHEIBEN AUF DEN SEE SCHAUEN mich komplett auf- und ausrichtete. Ich kam
zur Ruhe und fand Mitte und wohltuende Stille.
Nach einigen Tagen lief ich durch
einen der grossen Flure und sah einen kleinen Jungen, der sich ununterbrochen
um sich selber drehte. Ich blieb fasziniert stehen. Mach mit, rief er mir zu.
Ich begann mich auch zu drehen, ohne Unterlass drehten wir uns und ich begann
zu lachen und musste mich setzen und legte mich auf den Boden. Wir lagen beide
da. Er schaute mich von der Seite her an und reichte mir seine kleine Hand.
Ich bin Gabriel.
Ich bin Ute.
Ich liebe es, wenn mir so
schwindelig ist.
Die Sufies sagen, dass sie so
Gott nahe kommen.
Ich bin Moslem.
Dann bist Du der Rufer Allahs.
Ich weiß. Mein Vater hat mir
meinen Namen gegeben. Aber meine Mutter hat mich geboren.
Mich hast Du heute mit dem Göttlichen
beschenkt.
Komme wir gehen essen.
Wir zogen uns gegenseitig hoch
und gingen essen.
Nach und nach fielen mir einige
Rituale ein. Der Junge hatte mir die Pforten geöffnet, seither erinnere ich
mich wieder.
Am nächsten Morgen saß ich beim
Frühstück. Ich bin anfangs immer alleine und nach und nach kommen die
Langschläfer der Truppe dazu. Ich fühle mich alleine wirklich wohl. Gabriel saß
schräg gegenüber an einem anderen Tisch. Seine Mutter holte grade das
Frühstück.
Ute, komm her an unseren Tisch,
Du mußt nicht alleine an einem Tisch sitzen. Meine Mutter und Maria haben
bestimmt gar nichts dagegen, wenn Du bei uns bist.
Seine Mutter hatte ich schon
kennengelernt. Aber wer war Maria? Wo war sie?
Maria ist meine Schwester.
Deswegen sind wir hier. Meine Mutter hat sie tot auf die Welt gebracht. Aber
sie ist da. Sie passt auf uns auf und ich spreche mit ihr. Sie mag Dich
bestimmt.
Seine Mutter kam um die Ecke und
schaute ihren Sohn etwas hilflos an und dann auch mich.
Ich finde das prima. Vorsichtig
zog ich ein Bild von Barbara aus der Tasche und zeigte es ihm. Ich bin hier,
weil sie gestorben ist.
Also brauchen wir noch einen
Teller, er sprang auf und holte einen.
So viel zu SEELENLOS,
SEELENLOS ist nicht mehr.
seufz vor Rührung ach der Junge ist das nicht ein Seelenspender die Kinder wissen viel mehr wie wir!!!
AntwortenLöschenSo einfach so lieb ohne wenn und aber....nimmt er dich mit hat deine Seele erreicht!
dir lieben Gruss Elke
liebe Elke, als Du Dich vom Bloggen erholt hast, schrieb ich damals diese Geschichte auf, schön, dass Du sie magst. Grüsse an die Küste
LöschenDie Natur ist die größte Heilerin! Da kann die Seele durchatmen 💚 Deine Geschichte kannte ich ja bereits, finde sie aber immer noch bezaubernd ☺️
AntwortenLöschenJa liebe Hanne, Du bist einfach eine treue Leserin meines Blogs, aber sonst gibts immer NEUES, sowas führe ich nicht ein, nur diese Geschichte lief mir grade durch die Finger...Danke für treue Leserinnenschaft
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