Dienstag, 4. Dezember 2018

Immaterielles Weihnachtskulturerbe OFFENHEIT




Ermahnungen an mich selber

Öffne jeden Tag neue Brücken
Lass die Türen offen
Nimm Dein Herz in die Hand
Zeig es den anderen
Kümmere Dich nicht um Urteile
Was andere
sagen denken fühlen
hat fast nie etwas mit Dir zu tun
öffne Du Dein Herz
die Türen zu Dir
zeige die Brücken
sei die Brücke die Tür und das Herz
und wenn DU Grenzen brauchst ziehe sie
schließe die Brücken Türen
aber das Herz halte offen
alleine
auch Du selber brauchst Dein offenes Herz.

So etwas könnte mein Mantra aussehen. Ich bin ein offener Mensch und bin dennoch genau wie fast alle anderen mit neurotischen Spuren belegt. Ich kann eine hässliche Zunge zeigen und bösartige Töne von mir geben. Alter Groll kullert manchmal an meinem Herz vorbei und springt die Welt an. Ich kann mich entschuldigen, damit habe ich gar keine Probleme, aber die Zerstörung zuvor kann durchaus erheblich sein. Ich schädige alle, auch mich.
Viel besser fahre ich mit der Wahrnehmung meiner Grenzen. Dann ziehe ich mich zurück, ziehe die Stecker aller Kommunikationsgeräte, gehe alleine spazieren, ruhe mich aus, mache das, wofür die Adventszeit schon immer steht…gehe in Ruhe zu Weihnachten.
Zuhause besprachen wir vor der Adventszeit immer, ob wir morgens früher aufstehen wollten, um in dieser Zeit mehr davon miteinander zu haben. Das bedeutete für alle, dass wir früher unsere Pflichten erfüllen würden: Tisch decken, Gedicht oder Lied raussuchen, Betten machen, Schulranzen packen und nachher den Abwasch machen. Es gab meistens ein JA. Hatte jemand mal eine schlechte Zeit, wurde er oder sie von den anderen unterstützt. Ich erinnere mich an eine Adventszeit, wo meine Geschwister immer den Abwasch für mich machten, einfach weil ich so viele Schulpflichten hatte. Sowas wurde in Ruhe diskutiert.
Dennoch: wir waren eine LAUTE und grenzüberschreitende Familie, es gab viel Dominanz und auch Wetteifer um Liebe. Meine Eltern waren nicht so begabt darin, dies auszugleichen oder zu händeln. Aber diese Struktur in der Vorweihnachtszeit machte alles leichter und etwas ruhiger und liebevoll. Geliebt wurden wir alle und ich glaube, wir sind auch alle Liebende, aber hinter jeder/m von uns lauert auch ein grauer Schatten. Mein Weg daraus ist die Spiritualität und die Psychologie und eben auch die Weihnachtszeit.
Viel Freude und Mut und Liebe bei der Offenheit, dem Grenzen ziehen und Brücken öffnen uns allen in dieser Zeit.

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