Samstag, 17. Februar 2018

BERLIN Tiefwerder


Ist der richtige Ort immer woanders?
Muss ich verreisen, um zu wandern?
NÖ!

 



Wenn ich wandern will,
muss ich nicht reisen.
Wenn ich wandern will,
kann ich in Berlin so viel unbekannte Orte suchen,
von einem Kiez in den anderen wandeln,
mir völlig fremde Bezirke raussuchen,
mit dem Finger blind auf die Stadtkarte zeigen,
es gibt für mich als Berlinerin so viele fremde Stadteile,
dass es eine Freude ist loszumarschieren.
Ich liebe nichts so sehr, wie Berlinbesuche von außerhalb, dann lebe ich zu Hochform auf und merke immer wieder, wie sehr ich diese Stadt zwar kenne, aber immer noch selber Neues entdecke. Und ich liebe Berlin.
Heute wollte ich mal den Ort aufsuchen, an dem meine Liebste ihre Kindheit verbracht hatte. In alten Papieren hatte ich Hinweise gefunden und aus Erzählungen erinnerte ich Namen. Also plante ich handfest mit Karte, ohne googlemaps, dafür mit BVGPlaner, und ich nahm eine richtige Kamera aus dem Nachlass mit.
Ich lernte einen Stadtteil kennen, von dem ich nicht einmal eine Ahnung hatte. Eine kleine Havelinsel mit Brückenanbindung und der Zugehörigkeit zu Spandau, einem Aussenbezirk. Die Berliner sagen, Spandau ist BEI Berlin und die Spandauer fahren NACH Berlin. Wenn sie sagen, sie fahren in die Stadt, dann meinen sie Siemensstadt und das liegt zwar schon hinter den Brücken aber ist immer noch VOR Berlin. Es ist ein liebevolles Schlammützel zwischen Spandauern und Berlinern. Als es noch die Mauer gab, war Spandau eben ein Erholungsgebiet. Es war für uns selbstverständlich in der Spree und in der Havel schwimmen zu gehen. Aber in Tiefwerder waren wir, also meine Familie nie.
Tiefwerder ist 200 Jahre alt, liegt als Dorf mitten im Havelstrom und war der Lage nach ein Fischerort. Heute gibt es das Dorf, und rundherum steht die gesamte Landschaft unter Naturschutzgebiet. Die Natur bleibt unberührt, auf einem Großteil des Geländes leben Wasserbüffel, unzählige Wildschweine und Wild, viele Vogelarten, Biber überall Wasser, Schifffahrt, alte Häuser,  es ist ein altes Kleinod Paradies. Und genau so hatte es mir meine Freundin immer beschrieben. Sie konnten als Kinder ohne Aufsicht in wilder Natur angeln, spielen, schwimmen…das Leben fand für alle draussen statt.
Wir waren dort nur einmal vor 35 Jahren. Als wir einander unsere Herkunftsorte zeigten. Es wird für mich ein neues Ausflugsziel. Ein Anfang ist gemacht. Übrigens ist Tiefwerder im Winter einer der wenigen Orte in Berlin, die keine Gastronomie aufweisen. Deshalb hatte ich mir Picknick gemacht und es gab wunderbare Bänke, um sich niederzulassen und die Stille ebenso zu genießen wie die freie Aussicht auf Wasser oder Landschaft. Da hat die Kälte gar nicht gestört.


















1 Kommentar:

  1. ein kleines Paradies dort, ja es gibt so vieles zu sehen um Berlin und in Berlin und so geht es mir genauso bei mir.
    Ins Abenteuer zu Fuss an dem Ort zu erleben wo deine Liebste als Kind war finde ich gut..
    Lieben Sonnatgruss Elke

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