BILDER
voller WEISHEITEN
Vor
einigen Jahren begleitete ich eine gute Freundin, die in einer tiefen
Depression lebte. Irgendwann dann war sie in einer Klinik, weil es ihr besser
schien und sicherer, dort zu sein. Es war ihr Wunsch. Ich hatte damals den
Impuls, ihr einen kleinen Karton voller Weisheiten zu basteln, mit geklebten
Collagen aus gerissenen Zeitschriften und mit Texten, die mir Trost bedeuteten.
Ich hoffte, auch ihr damit Tröstliches zu schenken. Sie hat dies Geschenk nie
erhalten, zuvor hatte sie sich das Leben genommen. Heute Abend dann suchte ich
ein schönes Lesezeichen für ein neues Buch und erinnerte mich des Kartons und
suchte ihn hervor. Plötzlich stiegen alle alten Bilder in mir hoch und zugleich
bin ich erstaunt, was mir damals so zu- und einfiel und dass diese Zeit
vielleicht ein großer Trost für mich war. Und ich glaube, andere leben zuweilen
unsere Trauer für uns mit und dies kann dann so zerreissend für sie sein und
zugleich aber auch ein Lebensthema. Vielleicht spendet die eine oder andere
kleine Karte mir und auch Dir hier Trost, und vielleicht hat es damit jetzt
einen Sinn, dass es hier ab und an eingesprenkelt einen Platz findet.
DIE
ZAUBERIN UND DAS MÄDCHEN
Geht
eine Mutter mit ihrer Tochter zu einer Schamanin, weil die Tochter in die Welt
der Guten Geister eingeführt werden möchte. Und sie beginnen ein Gespräch über
die Göttinnen des Altaigebirges. Sagt die Schamanin zum Mädchen:
„Du
sollst einen Dukaten bekommen, wenn Du mir sagst, wo Du das Göttlicher erkennen
kannst.“
Das
Mädchen schaut ganz erstaunt und antwortet:
„Ich
gebe Dir zwei Dukaten, wenn Du mir sagst, wo Du das Göttliche nicht erkennen
kannst.“
Schaut
die Alte die Mutter an und fragt:
„Was
soll ich sie lehren, was Du sie nicht längst gelehrt hast.“
So
viel zur Weisheit in uns allen und zum Mut uns selbst zu trauen und der Weisheit
in unserem tiefen Kern.
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