WONDERSTORY Die Stimme aus der ANDERWELT
Kurz
vor unserem Saturnreturn begann eine Freundin sich für Stimmen aus dem Jenseits
zu interessieren. Wir wohnten in einer WG zusammen. Wir waren dabei, uns unserer
Lebenspuren zu vergewissern. Wir klopften unsere Träume auf ihren Charakter ab
und überlegten mit viel Raubbau uns selber gegenüber, wohin wir unsere Schiffe
fahren sollten. Wir wurden richtig erwachsen und glaubten schon seit zehn Jahren,
dass wir alt wären und die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten. Wir waren
tolle Frauen.
Wir
hatten damals sehr wenig Geld und es gab so eine Phase, da wir uns Dinge des
täglichen Lebens irgendwie organisierten. Wir lebten ebenso wie meine Nachbarn
manchmal von der Hand in den Mund, und so schoben wir die Haushaltsgelder,
Mieten und Lebensmittel von Auszahltagen zu Auszahltagen, genossen gemeinsam
Gelage ebenso wie Arme Ritter.
Eines
Tages kam meine Freundin mit ein paar roten Stiefeletten Nachhause und
nacheinigem AH und Oh war klar, die waren organisiert und die Geschichte war
recht amüsant und temporeich, und wir fanden nichts dabei.
Und
nun standen wir B. und ich vor der Urania und besuchten eine Veranstaltung, in
der ein englisches weibliches Medium auf Anfrage aus dem Publikum mit Stimmen
aus dem Jenseits reden wollte. B.s Vater
war erst vor kurzem verstorben, ihre Mutter verstarb schon in ihrer Kindheit,
als sie grade acht Jahre alt war. Sie wollte unbedingt wissen, wieso ihre
Mutter damals verstorben war und hoffte so sehr auf einen Kontakt mit ihr. Den
Tod des Vaters hatte sie eher begrüßt, sie gab ihm die Schuld am Tod ihrer
Mutter und auch sonst war der Kontakt eisig abgebrochen worden von ihr. Der
Vater hatte sie nie gefördert, den Bruder jedoch in alle Positionen zu heben
versucht, wo es eben ging. Von der Seite war nichts Gutes zu erwarten, außer
einem reichhaltigen Erbe. Aber das war nicht schlimm, denn B. rechnete fest mit
der Mutter in der Session.
Sie
trug die neuen roten Schuhe und war auch sonst etwas festlich zurecht gemacht.
Mir war die ganze Sache eher etwas suspekt. Das mit den Stimmen aus dem
Jenseits erschien mir seriös, aber das Medium, da war ich mir eher unsicher.
Wir
saßen ziemlich weit hinten, die Veranstaltung war sehr gut besucht.
Vorne
auf der Bühne nahm eine Mittfünfzigerin Platz, die eher farblos und ziemlich
bieder daher kam. Irgendwie hatten wir uns viel TamTam und Buntheit vorgestellt
und ich lernte damals, dass Medien im Allgemeinen Menschen sind, die eher
unauffällig und eben grade ohne Trara ihre Medialität zu pflegen bereit sein müssen,
manchmal viel Alltagsdisziplin an den Tag legen und auch eine Menge Spaß
allgemein im Leben haben. Die Englischen trinken zwar gerne Whisky aber müssen
leider aus Achtsamkeitsgründen eher sehr genau auf die Menge achten.
Wie
gesagt, sie begann mit einer heiteren Einführung, sprach etwas über NON Profit
in dieser Berufung, dass in dieser Berufung die Seriösität unter anderem daran erkannt wird, dass kein
Geld damit gemacht werden darf. Wir hatten auch keinen Eintritt gezahlt. Die
Raummiete hatte eine deutsche Förderin übernommen, Namen wurden auch hier nicht
genannt.
Nach
einer Weile wurde es etwas komisch. Einige warteten darauf, ihre Anfragen an
die Dame loszuwerden, auch B. wirkte ungehalten, als das Medium immer öfter während
ihres Vortrages in unsere Richtung schaute.
Plötzlich
hielt sie inne.
„Ich
weiß nicht, junge Frau“, sie zeigte direkt auf B., „ob ich ihnen jetzt zu nahe
trete. Aber hinter ihnen steht ein alter Mann und versucht mich eindringlich
dazu zu bewegen, ihnen eine Botschaft zukommen zu lassen. Sind sie hier, um
eine zu hören?“
B.
blühte sofort auf, stellte sich hin und bejahte.
„Sie
sollen die roten Schuhe zurück bringen oder auf der Straße zum Verschenken abstellen.
Das ist nicht Recht im Sinne des Lebens“, sagt er, „es würde sie nicht
glücklich machen.“
B.
wurde Feuer rot, und ich war ziemlich baff und aufgeschreckt.
„Können
sie damit etwas anfangen?“
B.
nickte.
„OK,
neben ihnen steht eine junge Frau, die will auch was loswerden. Sie macht so
Bewegungen, als würde sie sie auffordern zu malen, sehr nachdrücklich, als
sollten sie weiter machen. Über die roten Schuhe lacht sie. Können Sie damit
etwas anfangen?“
B.
lachte und bejahte.
Dann
schaute die Lady mich an.
„Wollen
Sie auch etwas hören?“
Ich
war erstaunt und hatte mit gar nichts gerechnet, zögerte ob der Entdeckungen
bei B. einen Moment, aber bejahte. Es gab genug Leichen im Keller, so viel
Angst saß trotzdem in meiner Brust.
„Neben
ihnen steht ein älterer Mann mit Aktentasche, Lehrer, ihr Geschichtslehrer. Er
sagt, sie sollen die Suche nach einem Beruf beenden, er käme von ganz alleine
zu ihnen und sie würden es merken, wenn es ernst wird. Und es kann sein, dass
er sich bei ihnen direkt meldet. Er verschwindet grade wieder. Ein Tipp, schrecken
sie nicht zusammen, wenn er sich meldet,
sondern hören sie ihm zu. Er scheint für ihr Leben wichtig zu sein. Wenn sie
erschrecken verschwindet er sofort, er ist sehr flüchtig.“
„Ist
er tot?“ fragte ich erstaunt, ich hatte ihn ganz aus den Augen verloren.
„Er
ist sehr tot, sonst liefe er hier nicht so klar aber flüchtig durch uns
hindurch…“, die Dame lächelte verständnisvoll, „aber er scheint seinen Beruf
nicht aufgegeben zu haben,“ lächelte sie mir ins Gesicht voller Verständnis für
ihn.
Ich
war begeistert und dankte, B. zeigte ihre Betroffenheit nicht, aber ich kannte
sie gut genug, um zu wissen, dass sie tief berührt war.
Für
uns war der Abend gelaufen. Wir bekamen noch viele Geschichten zu hören, Ich
bewunderte die Präsenz und Kraft der älteren Dame.
Später
lernte ich viel über das Wahrnehmen und übte mich im Hellhören und der
ausgerichteten Aufmerksamkeit, alles Ebenen, die ständige Übung, am besten auch
in gleichgesinnten Zirkeln oder Kreisen voraussetzt. Dr. Rosina Sonnenschmidt
ist darin eine wunderbare Lehrerin. In ihrem großen Praxisbuch der englischen
Psychometrie und Atemenergetik beschreibt sie die grundlegenden Übungstechniken
und stellt sie vor. Früher hat sie auch ausgebildet.
B.
jedenfalls war bedient. Ihr Vater, ehemals Oberlandesrichter war ihr eben
nochmals recht flott in seiner ganzen Autorität mit seiner Rechtsauffassung erschienen
und es fiel ihr nicht ganz leicht, vor lauter Opposition nicht doch die Schuhe
zu behalten, aber sie verschenkte sie wie vorgeschlagen. Sie war schon zu jenem
Zeitpunkt Malerin und ist es immer geblieben, mehr brauchte sie von der Mutter
auch nicht.
Der
Geschichtslehrer hat sich nur wenige Monate später an meinem Geburtstag gemeldet. Ich
hatte keine Zeit mich zu erschrecken, auf diesem Geburtstag ging es hoch her
und er rief an. Meine Schwester, die abgenommen hatte, reichte mir den Hörer
und sagte noch so lapidar:“ klingt wie aus dem Jenseits, so schlecht ist die
Verbindung!“ Ich wusste sofort, dass er es sein müsste. Und wirklich, wenn aus
dem Jenseitigen jemand das Radio oder das Telefon nutzt, es klingt sehr fern
und oft sind auch Störsender dabei. Es klingt, als würden sie auf Wellen mit
viel Wind zu uns reiten wollen und wir müssen die Ohren oder Augen sehr auf
Empfang haben.
Es
gibt auch keine Überflüssigkeiten, der Satz oder die Worte gehören gehört,
Nachfragen stören und sind in dieser Kommunikation nicht enthalten. Es ist ganz
wichtig immer sofort WACH zu sein. Das ist wirklich eine Sache der Übung.
„Jetzt
ist der richtige Zeitpunkt gekommen!...“ und schon war der Apparat wieder frei
ohne Teilnehmer außer mir.
Ich
hatte ein Arbeitsangebot selber gestellt und ahnte damals schon, dass es trotz
niedriger Bezahlung die Grundlage für mein ganzes berufliches Leben werden
würde.
Erwähnenswert
mag in diesem Zusammenhang noch sein, dass unsere Erwartungen nicht unbedingt
mit den Botschaften zusammen fallen. Die Rechtsauffassung des Vaters war gar
nicht mehr moralisch aus der Anderwelt gekommen, sondern sollte nur deutlich
machen, dass B. eben genau überlegen darf, was sie will, und dass das Echo auf
unser tätiges Leben immer auf uns zurück geht. Wir haben beide nie wieder etwas
organisiert. Eher haben wir uns gegenseitig und jede sich selber organisiert.
Die Begegnung aus der Anderwelt war für uns heilsam und für mein Leben auf
jeden Fall viel versprechend.
Noch
vor wenigen Wochen, es sind mittlerweile dreißig Jahre vergangen, traf ich eine
alte Schuldfreundin, die mir erzählte, dass sie von unserem Geschichtslehrer
oft träumt. Sie war darüber verwundert, da sie kein so große Anbindung an ihn
hatte. Ich war sofort WACH und fragte nach dem Trauminhalt. Sie erzählte, dass
er sie so sehr auf ihre derzeitige Abhängigkeit hinwiese und sie auf ihre
jugendliche Unabhängigkeit verweist. Sie mochte die sphärischen Stimmungen der
Inhalte nicht. Sie war grade dabei, ihre Scheidung hinauszuzögern und konnte
den Inhalt nicht hören. Ich spürte sehr schnell, dass dies nicht meine Party war
und hielt mich zurück. Es gibt Menschen, die in ihrer Abhängigkeit am liebsten
bestehen wollen und sich nur darin sicher fühlen. So ist es mit uns Menschen.
So
kann`s gehen mit der Anderwelt, wir haben den Schlüssel in uns in der Hand, wir
dürfen ihn benutzen, müssen es aber nicht. Wir leben nämlich in dieser Welt,
der TRAUMWELT. Hier werden unsere Träume geboren, von uns ausgewählt und
gelebt, wir setzen unser Leben selber in die Welt und dürfen reflektieren,
annehmen, kämpfen, agieren, unsere Tastatur ist riesengroß, auch wenn wir das
vielleicht nicht immer glauben oder spüren.
So
in dieser Traumwelt unterwegs zu sein, heißt für mich auch, dass Krankheiten
und Dilemma dazugehören oder erst einmal Unwägbares. Mein Umgang ist der
Schlüssel und ich bin sehr froh, dass ich gemeinsam mit der Anderwelt und
vielen anderen Wesen und Freundinnen hier in der Traumwelt verbunden durch mein
Leben träume.
Werte
Grüße an den Geschichtslehrer und die Damen und Herren der Psychometrie. Vielen
Dank.
Puuuhhh....erstmal AUSATMEN! Deine Geschichte hat mich voll gefangen genommen. Deine Zeilen lassen meine alten Geschichten wieder hochkommen....Ich hatte schon einige Kontakte mit einem Geistheiler und einer australischen Schamanin, die regelmäßig nach Deutschland kam. Meine -verstorbene- Oma sprach Überraschendes beim systemischen Familienstellen.....Deine Story hat mich wieder neugieriger auf die Anderswelt gemacht. Dank' Dir dafür :)
AntwortenLöschenSchamanin hatte ich eine Begegnung die half mir meine inneren Krafttiere zu erkennen ,, jetzt zu deiner Geschichte wie spannend sass ich da und las sie aufmerksam ich find sie normal solche Begegnungen haben viele so wie du schreibst es kommt drauf an ob man diese Traumwelt erkennen will. Ich lebe und tu sie nicht ab es gehört in meine Welt und so kann ich sie leben bis jetzt auch wenns ein mordsscherer Weg gab!
AntwortenLöschenDanke für diese enorme wichtige Geschichte aus deinem Leben!
Lieben Gruss Elke