The World Talks Fragen Fragenkataloge und kein Ende

 

 

 

The World Talks

Frauen reden anders

 

Die acht Fragen, die Menschen unterschiedlicher Herkunft, Gesellschaftszugehörigkeit, Länder, Kontinente, Geschlecht beantworten, gemeinsam, um sich einander zu erklären und damit ins Gespräch zu kommen.

 

Führt harte Arbeit immer zu einem besseren Leben?

Ist die Welt heute ein besserer Ort als vor 20 Jahren?

Was macht sie glücklich?

Sollte der Klimaschutz Priorität haben, auch wenn Bürger dafür Opfer bringen müssen?

Leben ältere Generationen auf Kosten der Jüngeren?

Sollten alle Länder der Welt Geflüchtete aufnehmen?

Sollten alle Länder Russland wegen des Krieges in der Ukraine sanktionieren?

Sollten Menschen jeden Geschlechts die gleichen Rechte habe?

 

 

Was haben sich Menschen, die einander fremd sind, über alle Grenzen hinweg zu sagen? Das ist die Grundidee dieses Fragenkataloges.

 

Ich habe den Artikel in DIE ZEIT Dossier S.13-15 Ausgabe 26 gelesen. Vorgestellt wurden für ein erstes Kennenlernen der Leserinnen mit dem Format zwei Frauen.

Eine Frau, die in Norwegen lebt, 56 Jahre alt und eine Tansanierin, 30 Jahre alt.

 

Ich fand das Ergebnis gar nicht überraschend, was die Fremdheiten und Antworten angeht.

Überrascht bin ich immer wieder, wie langweilig und uninspirierend die Fragen sind und was die Frauen am Ende aus so einem Gespräch machen, nämlich Gold. Bestenfalls hauen sie gleich aus dem Katalog ab und erheben eigene Freude am Aneinander.

Frauen führen solche Gespräche nicht so. Sie fangen bei der Begegnung an und dann geht es sofort ins Leben. Selbst übers Internet entwickeln sich andere Gespräche und bedürfen dieser Monotonie nicht.

 

Mein Fragenkatalog, der mich immer so in meinen Interessen an der Anderen begleitet hat, könnte so lauten:

Wovon träumst Du?

Lebst Du alleine oder in einer gemeinsamen Lebensform?

Hast Du einen Beruf und welchen?

Kennst Du es, eine Berufung zu haben?

Hast Du Kinder?

Was isst Du gerne Lieblingsgerichte?

Welche Bücher liest Du?

Welche Musik magst Du?

Kannst du mir ein Lied aus Deiner Kultur vorsingen? Welches Lied mochtest Du als Kind am liebsten?

Woran glaubst Du?

Bist Du gesund?

Spirit, was fällt Dir dazu ein?

Magst Du Kaffee oder Tee?

Habt Ihr genug Wasser?

Kennst Du Hunger und Durst?

Wo wohnst Du und wie?

Musst Du für andere Menschen sorgen?

Bist Du gerne alleine?

Wo bist Du geboren?

Was ist für Dich Deine Heimat?

 

Ich bin recht unbekümmert, was Gesprächsstoff und Nachfragen angeht.

Vor kurzem saß ich in Köln in einem Traditionscafe und am Nebentisch setzte sich ein Paar aus Texas. Sie fragten meine Freundin und mich nach einer Lokation und begannen zu erzählen. Nach einer Weile merkte ich, dass sie politisch weit auseinander lagen, wir sprachen über amerikanische Sicherheitspolitik und Präsidenten. Er war Trumpfreund und fand Biden einen Idioten und sie freute sich an der neuen Regierung, an Biden und Harris. Ich konnte nicht anders und fragte sie ganz konkret danach, wie sie als Paar das miteinander hinbekämen, aus so unterschiedlichen Positionen eine Beziehung zu führen.

Er antwortete, keine Frage zum Diskutieren.

Sie antwortete, dass sie das auch eine Herausforderung fände, aber bisher würde die Liebe das tragen. Und sie würden diese Themen aussparen wenn es geht.

Er war Sicherheitsingenieur bei der Armee, sie arbeitete im Gesundheitswesen.

Verkürzt bedeutet dies vermutlich, dass sie die Verletzten versorgen würde und die Toten bergen, die seine Freunde beim Sturm auf Kapitol hinterlassen hatten. Sehr verkürzt zugegebener Maßen aber im Prinzip die Richtung stimmt.

 

Solche Gespräche und Fragen beleben.

Gute Gespräche allerseits und einfach immer Fragen,

was gibt’s zu verlieren.

Keine Antwort keine Frage gibt’s ja schon.