Montag, 13. Oktober 2025

WUNDERTÜTEN





Wundertüten erinnere ich gut. Ihre Verheißungen waren aber immer besser als ihr Inhalt. Das fand ich als Kind eine große Enttäuschung. Unter Wundern hatte ich mir ganz was anderes vorgestellt, aber was eigentlich?! Ich vermute alles, was glänzte und leuchtete oder Lieblingslutscher und andere besondere Naschwaren. Später gabs die ja auch in den Alternativen Märkten und Zusammenhängen. Aber auch da Enttäuschung! Bis ich endlich begriff, dass ich selber eine Wundertüte bin und alle Menschen um mich rum auch. Alle unsere Träume und Wünsche suchen uns doch, weil sie wissen, wir können sie uns erfüllen. Wenn wir denn wollen. Wenn ich Glanz und Farbe will, na dann nichts wie ran an alles, was dies hergibt. 





Als Kind liebte ich Modeschmuck. Meine Eltern waren völlig überfordert mit meinen Vorlieben, also klaute ich bei Bilka die schärfsten Ohrringe in kunterbuntem Plastik. Taschengeld gab es nicht. Alles ging gut , bis mein Klassenlehrer bei meinen Eltern anrief und sich darüber aufregte, dass ich herausgeputzt wäre wie ein Pfingstochse. Meine Eltern wussten ja nichts vom gestohlenen Zeug. Als mein Vater mich zur Rede stellte, holte ich mein kleines Täschchen, auch geklaut, raus und führte meine Schätze vor. Ihr hättet meine Eltern sehen sollen, sie konnten sich kaum halten vor Lachen. Ich war sturzbeleidigt. Woher ich denn diese Ideen hätte. Ganz einfach, meine Patentante Gerda, Chefsekretärin bei Herlitz, die bei uns ein und ausging, trug solchen Schmuck und ich fand das hinreißend. Ok, es ging so aus, dass Sie mir zukünftig Schmuck schenken würde und in diesem Falle mit mir zusammen losziehen würde. 


Klauen fiel untern Tisch und wurde kein Drama. Aber mein Vater machte eine wegweisende Bemerkung: klauen ist doof, wenn Du jemandem etwas klaust, wird Dir auch jemand etwas wegnehmen, es kommt immer alles zu uns zurück, was wir reingeben in die Welt. Was Du nicht willst, was eine Dir tu, das füge keiner anderen zu. 


Außerdem bekam ich Taschengeld, und ich durfte mir davon kaufen, was ich wollte. Modeschmucktragen wurde in die Zeit außerhalb der Schule verlegt, aber der Lehrer wurde trotzdem rundgemacht wegen der Bewertung.

So wurde also eine unangenehme Lebenssituation zur Wundertüte.

Das Leben ist eine Wundertüte. Menschen sind Wundertüten, meistens leuchtend, manchmal enttäuschend, aber dies auch nur, weil wir in diese Wundertüten etwas hineingedacht hatten, was da nicht war.

Soviel heute zu WUNDERTÜTEN





Mittwoch, 8. Oktober 2025

BETTELGELD

 





BETTELGELD

 

 

Es ist ein Großstadtproblem, oder sage ich doch eher THEMA. Bin ich einen halben Tag in der Stadt auf unterschiedlichen Wegen unterwegs, werde ich sicherlich mindestens dreimal um Geld gebeten. Betteln gehörte in meiner Kindheit nicht zum öffentlichen Raum. Selbst Sinti oder Roma, wir nannten sie damals Fahrendes Volk verkauften an Wohnungstüren diverse Waren, von Bürsten über Seifen und Teppichen gab es vieles. Wir kauften immer etwas, meine Mutter tat dies aus Prinzip, wie sie es erklärte. Eine Seife brauchten wir immer. Heute ist der öffentliche Raum zum Betteln ALLTAG.

Was machen, wenn eine selber eher wenig hat? Ich sage immer, alles Kleingeld in einer Hosen- oder Jackentasche und einfach weggeben. Ich habe eine Freundin, die generell jeder und jedem bettelndem Menschen oder denen, die etwas darbieten Geld gibt. Sie hat dafür extra eine kleine Plastikbörse, da ist immer genug drin. Als wir mal kein Geld fanden, um Eis essen zu gehen, da holte sie es hervor, wir hätten noch viel mehr Eis essen können, als wir es dann taten. Das hat mir gut gefallen und im nächsten Adventskalender schenkte sie mir auch so eine Börse, mit einem Euro drin.

Heute habe ich in meiner Küche eine Bettelgeldschale, ein Dezilitermaß aus Schweden. Da werfe ich abends immer alles Kleingeld hinein und am nächsten Morgen fülle ich blindlings daraus mein Geldtäschchen. Irgendwas kommt immer zusammen.

Betteln ist Arbeit. Arbeit gehört bezahlt. So einfach ist das. Selbst als Rentnerin mit wirklich wenig Geld habe ich sehr viel mehr als die Bettlerin unter der Brücke. So einfach ist das.

In der Bibel heißt es: wer sich der Armen erbarmt, ehrt Gott.

Ich habe das umformuliert in:

Wer sich armer Menschen erbarmt, erbarmt sich seiner/ihrer selbst, denn die bettelnde Frau dort kann auch ich sein. Und wir ehren einander. Ich die Bettelnde Frau durch die Wahrnehmung und Achtung und sie mich durch die Erinnerung daran, dass wir alle verbunden sind.

Und bitte nie sagen, ich kann nichts geben, ich habe kein Kleingeld. Dann gib einen Fünfeuroschein, auch die sammele ich in einer kleinen Blechdose. 

Versuchs mal, Geld zu teilen ist echt toll!



 

 

Dienstag, 7. Oktober 2025

TROTZDEM

 

 
 
TROTZDEM/ es gibt doch so viele TROTZDEMS...
 
Mir etwas abtrotzen
Meinem Leben doch noch etwas zum Trotze zumuten
Grundlos lachen
Einfach so lächeln mal nebenbei
Eine Frau einfach anlächeln da draussen
Eine, die kaum Lächeln ausstrahlt
Es ist wie mit Lachen und Gähnen
Es steckt an
Trotzdem mutig träumen
Mich dem Tag einfach anvertrauen anstatt Listen zu schreiben
Es kommt mehr raus, bestimmt, immer
Nachts einfach friedlich schlafen
Und oder den Mond ansingen
Ganz leise zu mir selber DER MOND IST AUFGEGANGEN
Lebe einfach trotzdem
Was auch immer dieses TROTZDEM ist
Die Welt ist richtig gut
Die Menschen sind richtig gut
Frauen sind tolle Menschen
Wenn wir TROTZDEM einfach das glauben!
 
Was sonst sollen wir mit unserem wilden ungezügelten Leben anfangen!
 
 
 

 
 

Montag, 6. Oktober 2025

Hoffnung und Balance halten

      Mein erstes Bild zu BALANCE HALTEN 

mein Engel zur Hoffnung heute
 
 
Hoffnung und Balance
 
Mein Engel der Hoffnung
Meine eher zarte Saite
Flüchtig nur mit kleiner Wunschspur
Dass alles einen Sinn ergibt
 
 
In letzter Zeit
In diesen Zeiten
Fragen wie
Hast Du noch Hoffnung?
Hatte ich sehr lange nicht
In dieser Ausprägung
 
Auch das Aussteigen
Aus alten Spuren
Aus allen Spuren
 
Ich darf im Alter
Wie auch immer zuvor
Mir ganz neue Wege gehen
Es versuchen
 
Auch den
NICHTS ZU WISSEN
BEDEUTUNGEN DEUTUNGEN
Anders zu leben
SINNLOS schön finden
 
Einfach nur sein
Ohne erklärtes Ziel
 
Ich habe keine Bucketliste
Mein Leben war eine Liste unerwarteter Zwischenfälle
Besonders in den Jahren zwischen 16-40 Jahren
Aber eigentlich immer, seit ich für mein Leben eigenständig sorge
Komme mir keine damit
Hier bei uns nennt sich das Löffelliste
Bevor ich meinen Löffel niederlege
Wenn ich also die Suppe des Lebens ausgelöffelt habe
Will ich die Herausforderungen nehmen
Wie sie kommen
In Ruhe
 
Ich möchte gerne
Einfach nur sein
Ohne erklärte Ziele
Außer Leben zu wollen
Und mit meinen leiblichen Veränderungen
Frieden halten
Im Gleichgewicht sein
 
Das fällt  mir alles ein
Wenn ich die Frage nach
Balance halten
bei Stefanie Seltner im Bild sehe
Was sie malte
INSTAGRAM @atelierseltner
Danke für diese Inspiration