Freitag, 9. Februar 2018

Engel? Engel!






Engel? Engel!

An Ihrer Existenz zweifelte ich nie. Ich war mir eines Tages unsicher, ob einer von ihnen oder überhaupt welche um mich wären, ob sie Anteil nahmen an meinem Leben, ob sie ihren Einfluss geltend machten, ob sie bei mir DA waren.
In meinem Morgengebet sprach ich in den lebendigen Raum hinein meine Bitte, mir Zugang zu Ihnen zu gewähren, ich bat die göttliche Welt um ihre Unterstützung.
Am nächsten Tag feierte ich meinen 62zigsten Geburtstag. Zwischen meinen Glückwünschen fand sich ein Gruß einer Freundin mit den musizierenden Engeln des Chorgestühls des Erfurter Mariendoms.  Sie schrieb mir die Begleitung dieser Engel fürs nächste Lebensjahr zu. Sie würden mir zur Seite stehen.
Am Abend diesen Tages wurde ich von einer anderen Freundin zum Essen eingeladen. Plötzlich fiel ihr der Kochlöffel aus der Hand, als hätte ihr jemand den Ellbogen geschubst, es sah aus wie ein Schabernack ohne Täter. Sie lachte und sagte: „ das ist wieder dieser Engelhumor.“ Als ich stirnrunzelnd nachfragte, erklärte sie mir, daß Ihr Schutzengel sie manchmal neckt, wenn sie aufgeregt und etwas hektisch wird. „ Dann stößt er mich ein wenig an.“ Dann nahm sie mich mit in ihr Wohnzimmer und zeigte auf einen Engel im Fenster. Den hatte sie am Vorabend auf der Strasse gefunden. Er war aus Plastik und eine Lichtdiode ließ ihn in zerfließenden Farbwechsel erstrahlen, wirklich köstlich kitschig.
Ich lachte laut auf und erzählte ihr von meinem Engelswunsch. Da rezitierte sie auf Italienisch das Angelus Gedicht, in dem der von Gott befohlene Schutzengel in all seinen Segnungswünschen angerufen wird. Sie selbst flicht dies immer wieder in ihre Rosenkranzgebete ein.
Doch, dies war ein besonderer Geburtstag.
Beim Niederschreiben dieser Geschichte erinnerte ich mich, dass meine Eltern mir vor vielen Jahren einen Weihnachtsengel schenkten. Von meiner Liebsten erhielt ich einen Rosenquarzengel. Einen Handengel aus Bronze finde ich nicht mehr, ich habe ihn vermutlich verschenkt.
Vorhin habe ich den Kühlschrank abgetaut. Als alles wieder sauber und gereinigt war und ich mit dem Rücken zu ihm stand, ging lautlos die Tür auf. Das geht normaler Weise nicht und ist auch noch nie passiert. Ich lachte und sagte sehr laut: „ hört auf mit diesem Blödsinn, ich habe es verstanden, ihr seid hier. Macht die Tür wieder zu.“ Genauso geräuschlos schloss sich die Tür.
Ein wenig unheimlich war mir schon.
Engel? Engel!


2 Kommentare:

  1. Ich musste so lächeln während ich Deinen Post las! Wie schön, dass Du auf Deine Bitte hin gleich soviele Zeichen erhalten hast von Deinen Engeln.

    Liebe Grüsse
    Clara

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  2. Wie schön deine Geschichten immer sind ☺️ Und DANKE für's Erinnern! Ich werde die Engel auch wieder in mein Leben einladen 💫😊

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