Sonntag, 31. Juli 2016

STERN





STERN
Gestern brachte eine Tänzerin zum 5Rhythmentanzen diesen Stern mit. Er lag am Straßenrand in einer Kiste: ZU VERSCHENKEN! Ich war sofort begeistert und ich schwärmte für die Form, die kleinen Perlen, den Glanz, das schöne Papier. Jemand hatte sich vormals die Sternmühe gegeben ihn so leuchten zu lassen. Es gibt doch manchmal Flyer mit Abbildungen von Göttinnen und unten steht dann darauf: BITTE NICHT WEGWERFEN. Dann gilt es zu überlegen, wohin damit? Auf einem U Bahnplatz liegen lassen oder auf einen Cafehaustisch hinlegen. So ging es dem Stern, ZU VERSCHENKEN. Seine Beschaffenheit ist endlich und irgendwann wird er sich auflösen. Bis dahin leuchtet er auf meinem Balkon.


Der Heimweg durch die Berliner Nacht mit dem Stern in der Hand gestaltete sich kontaktreich. Hier ein bewundernder Blick, dort eine Fragen nach der Bastelanleitung bis hin zur Abwägung, wohin damit außerhalb der Weihnachtssaison? Ein türkischer junger Berliner beantwortete die Frage: an den Himmel mit ihm…und zeigte sich ganz fasziniert vom Glanz.
Der Stern verzauberte Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft. Wir brauchen Sterne! In dieser Nacht war es so.


Samstag, 30. Juli 2016

DIE SONNE






Eine Freundin klagt
Mir ihr bitteres Leid
Sie weint
Wir lachen auch
Ich erinnere mich:
Auch über dieser Wunde
Schenkt der Himmel
Uns seine Sonne

Montag, 25. Juli 2016

HINWEIS AUF DEN ANDEREN BLOG


Hier findest Du einen Post über den Weltzuhörtag

 

FASSADENBILDER



Das SCHÖNE an FERIEN IN BERLIN ist es auch, einfach mal mit dem Fotoapparat durch die eigene Stadt, ja durch den eigenen Kiez zu wandeln, ohne Ziel, ohne Zeitfenster...
einfach schlendern und schauen, was hat sich verändert...
was sit neu hinzugekommen...
was ist der Wandel...
und der Kiez ist nicht der Bezirk...
eine Wohngegend ist kein Kiez...
es gibt immer die ganz KLEINE WELT in der ganz GROSSEN WELT...
so gibt es in Schöneberg bestimmt 10-15 Kieze...
ich wohne mitten in vieren...und je nach Laune favoriesere ich diesen oder jenen, in jedem Fall sind es unterschiedliche Menschen, Tätigkeiten, soziale Gefälle, Läden, Cafes...
Mein Hauptkiez ist der Nollendorfplatz mit dem Winterfeldplatz, dann kommen die Akazienstrasse, der Bülowbogen mit Gleisdreieckpark, das Rathaus, das Bayerische Viertel,
ganz schnell aber bin ich auch in Tiergarten, Charlottenburg...
Heute zeige ich Euch NUR MAL DIE FASSADENBILDER, auch WANDBILDER nur vom BÜLOWBOGEN...die meisten sind von weiblichen Künstlerinnen, einige von Streetart, manche sind eine Mischung aus Graffitti und Malerei, aber alle sind WUNDERSCHÖN gemalt.











Sonntag, 24. Juli 2016

FERIENBÜCHER FERIENLEKTÜRE



Hanne  http://hannas-blog.blogspot.de/ 
hat mich zu diesem Post inspiriert, sie hat nach Ferienlektüre gefragt und ich hatte Lust, darüber zu schreiben.
Also ich hatte jetzt vier Wochen Ferien und da lese ich wie eine Weltmeisterin auf dem Balkon, in der Bahn, am See, im Bett, Lesen geht immer.
In diesem Sommer habe ich drei AUTOREN entdeckt: Nick Hornby a long way down, ich weiß, es gibt eine Verfilmung und genau die hat mich zum Buch geführt, bei mir eher ungewöhnlich...ich habe mich verliebt in diese freche englische Art zu slangen und die Menschen kulturell komplett auseinanderzunehmen und voller Situationskomik eine Tiefe zu Schenken, lange nicht mehr so oft und herzhaft gelacht, und dass bei einem Thema, dass ich immer wieder faszinierend finde...Suizid und tiefe Melancholie und Depression...hier also einwandfrei tiefsinnig und zum LACHEN! Keine Angst vor Traurigkeit!







Meine zweite WUNDERBARE Entdeckung ist ein Reisebricht von Achill und Aaron Moser, Vater und Sohn, die ein gemeinsames Reise Tagebuch darüber schreiben, wie sie von München nach Italien Florenz wandern...wandern und laufen ist meine Art gesund und friedlich UNTERWEGS zu sein...und sie reisen so und es ist sehr anrührend, diesen achtzehnjährigen Sohn(dessen Text gefällt mir durchweg am BESTEN) mit seinem reiseerfahrenen 62jährigen Vater zu erleben, der sichauf dieser Wanderung Zeit mit seinem erwachsenen Sohn schenkt und auf Heinrich Heines Italienspuren läuft. Ungewöhnlich für mich: Einen Bericht von zwei Männern zum Liebelingsbuch dieses Sommers zu erklären. Erstmals erfuhr ich von Achill Moser über ein Interview im Deutschlandradio Kultur...was übrigens eine phantastische Alternative zu Fernsehen ist, sowohl im Alltag als auch in den Ferien.
Meine dritte Entdeckung: Die Ostfriesenkrimis von Klaus Peter Wolf...wie Tatorte als Buch...also alte Tatorte, wo Verbrechen noch aufgeklärt wurden und die Kommisare nicht an jeder Ecke mehr Probleme hatten als ich. Ich lese nicht gerne Krimis, ich bekomme Herzrhythmusstörungen, wenn ich die ganzen wirklich ungeheuer spannenden Slaughter Frauenkrimis lesen sollte. Ich liebe nur Donna Leon, da ist die Familie Brunetti eine stabile Rückenlehne, da fühle auch ich mich sicher bei all den Verbrechen und ich liebe Herrn und Frau Brunetti wenn sie ihren italienischen Alltag leben, kochen, essen Espressi trinken, Weine zum Essen auswählen. Ich liebe auch die Verfilmungen, und kann locker drei hintereinander sehen ohne Langeweile zu empfinden. Ich habe also Herrn Wolf gelesen: Ostfriesen Angst, Ostfriesen Wut und Ostfriesen Feuer. ALLESAMT SUPERMEGASPANNEND und so nette Besetzung. Hauptfigur eine Hauptkommisarin mit Namen Klaasen. Einfach lesen, ist wie gesagt wie Tatort sehen von innen.

Und ich habe wieder gelesen: Christa Wolf Stadt der Engel, Hermann Hesse Der Steppenwolf. Damit hatte ich meinen Urlaub begonnen, mit einem großen Bedürfnis nach alten, mir vertrauten Texten.
Ich war faul, habe gekocht, Wein getrunken und jede Menge Cafe gebrüht, bin spazieren gegangen, habe eine Tagesreise nach Leipzig gemacht, habe meinen Balkon genossen, fotografiert, Tagebuch geschrieben, bin über Berliner Wochenmärkte geschlendert, habe überall in der Stadt wie eine Touristin gespeist, habe mich verwöhnen lassen, Ausstellungen besucht, das schwullesbische Straßenfest und den Christopherstreetday genossen. Berlinferien gehen wirklich SEHR GUT. Jetzt beginnt der Sommer, nein, er geht einfach weiter mit Schwimmen und Tanzen und Spazieren gehen und schwungvolle leichte Kleider tragen.

Sonntag, 17. Juli 2016

RITUALE wenn nichts mehr geht LOSGEHEN oder WARTEN





RITUALE wenn nichts mehr geht GEHEN oder EINFACH WARTEN
Es gibt diese Tage, Alltage, Ferientage, da geht nichts mehr. Keine Idee rettet mir den Tag und ich fühle mich uninspiriert, unverbunden, traurig, ohne Energie, ohne Impulse.
Wenn´s ganz arg ist, dann heißt es für mich achtsam zu sein. Dann erinnere ich mich daran, dass schon Astrid Lindgren dafür plädierte, dass es doch wichtig ist, einfach nur in die Luft zu schauen, die Beine hängen zu lassen und einfach mal GAR NICHTS ZU TUN. Solange zu warten, bis ein IMPULS kommt…und der kommt…darauf gilt es dann zu vertrauen.
Oder aber ich GEHE LOS. Ich mache mich auf den Weg. Ich schmeiße mich in schöne Klamotten, ziehe mir ein buntes Band durchs Haar, laufe mindestens eine Stunde durch die Welt und suche dann mein Lieblingscafe auf. Setze mich dort hin, lasse mich verwöhnen und warte dort auf meine Impulse.
Die Bewegung ist mein Anker. Manchmal gehe ich auch Tanzen. Regelmäßig Tanzen zu gehen ist für mich ein großer Garant für Wohlfühlen und Verbundenheit und Lebendigkeit.



Aber das allerwichtigste für mein Leben ist es zuzulassen, dass es diese Lebensphasen immer wieder gibt, ebenso wie die des frohen Lebensgefühls. AKZEPTIEREN,  WAS IST. Und die STILLE dabei auszuhalten.




Nicht umsonst habe ich diese beiden Bildtextkärtchen einmal völlig verdreckt unter einem Gartenstuhl gefunden, auf den ich mich grade setzen wollte.
Und fürs Ganze gibt es einen wundervollen Text von Rilke, den ich heute durch ZU FALL in die Hände bekam, in einem Zeitungsausschnitt, der über den Hof wehte.
Das Leben ist eine irre Party und ich versuche immer wieder, das alles nicht so ernst zu nehmen, auch das ist ein Ritual fürs Leben.




Du musst also nicht ängstlich sein,
wenn eine Traurigkeit vor dir emporsteigt.

Das Leben hat dich nicht vergessen,
es hält dich in seiner Hand;
es wird dich nicht fallen lassen.

Warum möchtest du aus deinem Leben alles Unangenehme ausschließen,
jeden Kummer oder jede Depression?
Denn schließlich weißt du nicht, welche Arbeit
diese Umstände in dir verrichten.

Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen,
die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen.
Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde
das Hilflose, das von uns Hilfe benötigt.
Rilke






Samstag, 9. Juli 2016

RITUAL am Morgen eine Kerze für den Tag anzünden






RITUAL  am Morgen eine Kerze für den Tag anzünden

Jeden Morgen, noch bevor ich das Bett verlasse, um mir meine erste Tasse Cafe aufzubrühen, zünde ich meine Kerze auf dem Nachtisch an. Das Licht für den Tag. Dieses Ritual habe ich von meiner schwedischen Schwiegermutter Gunvar übernommen. Wenn wir gemeinsam in den Sommermonaten in unserem Sommerhaus gemeinsam die Ferien verbrachten beobachtete ich sie dabei. Sie stand früh auf, ging zur Küche, zündete dort ihre Kerze an und erst danach setzte sie den Cafe auf. Sie setzte sich mit der ersten Tasse zum Licht, holte ihr kleines Tagebuch hervor, schrieb irgendetwas ihr wichtiges da hinein und schaute zwischendrin versonnen zur Kerze. Am Ende, das verriet sie mir später einmal, betete sie oder sagte sich einen Psalm her. Am Abend vollzog sie ein ähnliches Ritual, nur dass wir alle daran teilhatten. Wir zählten uns am Ende des Tages dies und jenes auf, wofür wir danken konnten oder aber überlegten, wer vielleicht gute Wünsche brauchte. Meine schwedischen Schwiegereltern waren auf sehr klare Weise dankbar und auch gläubig, ohne damit einen Zwang auf irgendjemanden auszuüben. Im Sommer verrohten wir alle immer, unsere Haut wurde ganz ledern und braun, unsere Haare verstrohten im Sonnenschein und wenn wir zum Tanzen auf die Dorfbühne gingen, malten wir uns die Lippen an, zogen bunte Kleider über und liefen wild und glücklich durch die Sommerabende. Gunvar konnte stundenlang nur ins Meer schauen und wirkte unendlich zufrieden. Für mich war sie immer die schwedische Indianerin. Ich habe mir später den gleichen Kerzenhalter gekauft wie es der ihre war. Wie sie schreibe auch ich morgens Tagebuch und bete auch manchmal am Morgen oder Abend. Und zünde morgens das Licht für den Tag an.