Lichtblicke
am Feiertag
Gestern
war der ganze Tag ein Lichtblick. Die fünfstündige Wanderung in der Fremde
zwischen Lichtenrade, Diedersdorf, Buchholz und Mahlow, die freundlichen und
hilfsbereiten Menschen unterwegs, die gastfreundliche Atmosphäre im Cafe des
Schloss Diedersdorf, der warme ofenfrische Blechkuchen und der zimtgewürzte
wohlschmeckende Pott Cafe, der weite Horizont über den trockenen Feldern Brandenburgs,
die Obstalleen an den Feldrändern, die wandernden Wolkenberge am blauen Himmel.
Wenn ich also alle Lichtblicke zusammenwerfe, ergibt sich ein großes Leuchten
über dem Feiertag.
Da,
wo wir waren, pöbelte niemand, im Gegenteil, ein freundliches Miteinander
bestimmte den Tag unter Fremden. Die Fremden waren ein achtzigjähriger Brandenburger
Bauer auf seinem Fahrrad, ein dreiundsiebzigjähriger Hamburger auf seinem Motorrad,
eine vierköpfige Truppe Männer und Frauen mit ihren Jagdhunden, eine
dreiköpfige Familie mit ihrem querschnittsgelähmten Sohn im Rollstuhl. Mit
allen ergaben sich kurze Gespräche über Wegunsicherheiten, den Feiertag, die
Natur. Einigkeit bestand über die Ansicht, dass die Möglichkeit unserer
Begegnung durch den Wegfall der trennenden Mauer eine Bereicherung in unser
aller Leben bedeutet. Es kam kein Bedürfnis auf über Politik zu lamentieren.
Die persönlichen Schicksale und die Gefühle standen im Vordergrund, die Natur
und das schöne Wetter.
Eine
Kirschenallee verzauberte den Weg ebenso wie zahllos verstreute Apfelbäume mit
überbordenden roten Früchten.
Als
Westberlinerinnen bot sich uns das Brandenburger Land als Geschenk der Einheit.
WIR SCHAFFEN DAS mal anders |
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