RITUALE wenn nichts mehr geht GEHEN
oder EINFACH WARTEN
Es gibt diese Tage, Alltage,
Ferientage, da geht nichts mehr. Keine Idee rettet mir den Tag und ich fühle
mich uninspiriert, unverbunden, traurig, ohne Energie, ohne Impulse.
Wenn´s ganz arg ist, dann heißt es
für mich achtsam zu sein. Dann erinnere ich mich daran, dass schon Astrid
Lindgren dafür plädierte, dass es doch wichtig ist, einfach nur in die Luft zu
schauen, die Beine hängen zu lassen und einfach mal GAR NICHTS ZU TUN. Solange
zu warten, bis ein IMPULS kommt…und der kommt…darauf gilt es dann zu vertrauen.
Oder aber ich GEHE LOS. Ich mache
mich auf den Weg. Ich schmeiße mich in schöne Klamotten, ziehe mir ein buntes
Band durchs Haar, laufe mindestens eine Stunde durch die Welt und suche dann
mein Lieblingscafe auf. Setze mich dort hin, lasse mich verwöhnen und warte
dort auf meine Impulse.
Die Bewegung ist mein Anker.
Manchmal gehe ich auch Tanzen. Regelmäßig Tanzen zu gehen ist für mich ein großer
Garant für Wohlfühlen und Verbundenheit und Lebendigkeit.
Aber das allerwichtigste für mein
Leben ist es zuzulassen, dass es diese Lebensphasen immer wieder gibt, ebenso
wie die des frohen Lebensgefühls. AKZEPTIEREN, WAS IST. Und die STILLE dabei auszuhalten.
Nicht umsonst habe ich diese beiden
Bildtextkärtchen einmal völlig verdreckt unter einem Gartenstuhl gefunden, auf
den ich mich grade setzen wollte.
Und fürs Ganze gibt es einen
wundervollen Text von Rilke, den ich heute durch ZU FALL in die Hände bekam, in
einem Zeitungsausschnitt, der über den Hof wehte.
Das Leben ist eine irre Party und
ich versuche immer wieder, das alles nicht so ernst zu nehmen, auch das ist ein
Ritual fürs Leben.
Du musst also nicht ängstlich sein,
wenn eine Traurigkeit vor dir emporsteigt.
Das Leben hat dich nicht vergessen,
es hält dich in seiner Hand;
es wird dich nicht fallen lassen.
Warum möchtest du aus deinem Leben alles
Unangenehme ausschließen,
jeden Kummer oder jede Depression?
Denn schließlich weißt du nicht, welche Arbeit
diese Umstände in dir verrichten.
Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens
Prinzessinnen,
die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig
zu sehen.
Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten
Grunde
das Hilflose, das von uns Hilfe benötigt.
Rilke
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