Magie! Ute, was sind Deine Rituale? Woran glaubst Du? Suchst Du
heilige Orte auf? Vor vielen Jahren fragte mich mein Ausbildungsleiter, welche
täglichen spirituellen Rituale ich hätte. Die Frage nach der spirituellen
Haltung finde ich sehr persönlich und auch intim. Es ist so, als würde man
direkt angesehen werden oder beim Namen genannt. Schön.
In meinem Instagramprofil behaupte ich: DAS GANZE LEBEN FLIRTET
MIT DER MAGIE. Diese Sätze fallen mir zu, ich überlege nur einen Moment und
finde sie dann stimmig. Das passt zu mir. Magie und Spiritualität müssen
alltagstauglich sein. Ich kann noch in dem letzten Haufen Dreck einen
spirituellen Blickwinkel einnehmen…das ist meine Grundannahme.
Dieser Alltagskatzenblinker interessiert mich und ich habe
wieder Lust bekommen, mich darum auf diesem Blog mehr zu kümmern. Damit würden
dann auch die Fragen vom Anfang nach und nach beantwortet werden.
Fange ich doch einfach mal mit den spirituellen Räumen an. Ich
kann jeden Raum zu einem heiligen Ort machen. Doch ich kann das. Als ich einmal
in einer Obdachloseneinrichtung arbeitete, haben wir ein Teelicht und eine
Muschel auf den Gang gelegt, niemand stolperte darüber, niemand mißachtete
diese Geste, es gesellten sich Puppen, Zeichnungen, Wunschzettel, fremde
Münzen, Gänseblümchen dazu und irgendwie war dieser Punkt im Flur ein STILLER
RAUM für alle. Der Impuls war ohne Sinn entstanden. Jemand schenkte mir eine
große Muschel, brachte sie mir dort hin und ich wollte sie mit allen teilen. Es
war unser heiliger Ort. Und Obdachlose sind sehr bedürftig nach heiligen Orten,
Frauen wie Männer.
Zuhause ist es überall heilig. Karten hier, Göttinnen dort,
Kerzen überall, schönes allüberall. Und dennoch habe ich ein halbes Zimmer, ein
kleines also. Ich nenne es mein heiliges Zimmer, meinen SpiritRaum. Ich könnte
es auch Arbeitszimmer nennen. Als ich diese Wohnung bezog, wollte ich diesen
Raum nur dafür. Ganz leer sollte er bleiben. Ohne Möbel. Nur mit einem
naturwollweissen Berberteppich ausgelegt und mit einigen Sitzkissen an den
Wänden. Dieses Zimmer ist mein heiliger Ort. Hier stellt sich nicht die Frage
nach einer höheren Instanz. Hier spüre ich Hoffnung: mein Glaube macht es wahr.
In diesem Raum sind meine Arbeits- und Lehrbücher, alles über
Therapien, alles über Spiritualität, was mich anspricht.
Steine Malas Göttinnenstatuen Federn Wunschstäbe Engelkarten
Musikinstrumente Tarotkarten Homöopathie Bastelsachen Buddhistische Literatur
Schamanismus Stadtindianerinnen Kerzen Bienenwachstafeln zum Drehen Farben
Stifte Papier Räucherwaren Salbei Musik zum Tanzen eine Bibel die Psalmen. Ach
und meine Geranien am französischen Balkon vor dem Raum nicht zu vergessen. Sie
heiligen ihn von außen. Daran glaube ich irgendwie. Dieses Zimmer ist das
einzige, das zur Strasse hinausgeht und dennoch strahlt es eine grosse Stille
aus. Eine Ruhe. Zur Zeit genieße ich es sehr, diesen Raum haben zu können.
Es gibt diese Gewißheit in mir, dass ich überall auf der Welt
mir diesen Raum schaffen kann. Am Ende bleibt es der innere Raum, in dem ich
bete und hoffe und aus dem heraus ich arbeite. Die Spiritualität ist der Boden,
auf dem ich gehe und leben kann.
Ein Licht gibt es immer, und wenn es die Hoffnung ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen