Freitag, 31. Juli 2015

MUT







MUT
Mische dich
Ununterbrochen in Dein eigenen Leben ein
Teile es mit anderen
Mache Dich immer wieder auf
Unterbreche Gewohntes
Trenne Dich von Abgelegtem
Male mit fremden Farben
Unterhalte Dich mit Fremden
Traue Dir Fremdes zu
Mach´s einfach auch wenn niemand dran glaubt
Unterbreche die Stimmen der anderen
Traue Dich jetzt
Mute Dich anderen Menschen zu
Urteile nicht mehr über Dich und Andere
Teile Dich mit anderen in allem auch in Deinem Schatten
Traue Dich jetzt






MUT

Mut ist nicht immer ein lautes Gebrüll
Manchmal ist es auch eine leise Stimme am Ende des Tages,
die spricht:
„Morgen versuche ich es wieder.“
(Mary Anne Radmacher)


Donnerstag, 30. Juli 2015

MITGEFÜHL


Irgendjemand hatte sogar Mitgefühl mit dem Blick von der Paula Modersohn Brücke im Friedrichshain. Eine irre Installation.



MITGEFÜHL

Im Grunde ist es so einfach, Mitgefühl ins eigene Leben nicht nur zu sehnen, sondern auch zu leben, es also zu verschenken. Es ist das klare Gesetz, wenn ich Mitgefühl zeige, erfahre ich es. Die Kunst bleibt, mir immer wieder das MITGEFÜHL zurück ins Herz zu holen.
GROSSZÜGIGKEIT ÜBEN
GELDULD ZEIGEN
MICH IMMER WIEDER DARUM BEMÜHEN
BETEN, MEDITIEREN,  SINGEN, ERZÄHLEN, SCHREIBEN, MALEN, MUSIZIEREN, KREATIV SEIN
DER INTUITION VERTRAUEN, DIESE STIMME IN UNS SCHULEN
BEHARRLICH BLEIBEN
SICH ANVERTRAUEN
(sehr frei nach PEMA CHÖDRÖN…die Weisheit der Auswegslosigkeit…oder auch sehr empfehlenswert: Gehe an die Orte, die Du fürchtest)

Paula Modersohn Strasse im Friedrichshain


Mittwoch, 29. Juli 2015

BILDER voller WEISHEITEN





BILDER voller WEISHEITEN
Vor einigen Jahren begleitete ich eine gute Freundin, die in einer tiefen Depression lebte. Irgendwann dann war sie in einer Klinik, weil es ihr besser schien und sicherer, dort zu sein. Es war ihr Wunsch. Ich hatte damals den Impuls, ihr einen kleinen Karton voller Weisheiten zu basteln, mit geklebten Collagen aus gerissenen Zeitschriften und mit Texten, die mir Trost bedeuteten. Ich hoffte, auch ihr damit Tröstliches zu schenken. Sie hat dies Geschenk nie erhalten, zuvor hatte sie sich das Leben genommen. Heute Abend dann suchte ich ein schönes Lesezeichen für ein neues Buch und erinnerte mich des Kartons und suchte ihn hervor. Plötzlich stiegen alle alten Bilder in mir hoch und zugleich bin ich erstaunt, was mir damals so zu- und einfiel und dass diese Zeit vielleicht ein großer Trost für mich war. Und ich glaube, andere leben zuweilen unsere Trauer für uns mit und dies kann dann so zerreissend für sie sein und zugleich aber auch ein Lebensthema. Vielleicht spendet die eine oder andere kleine Karte mir und auch Dir hier Trost, und vielleicht hat es damit jetzt einen Sinn, dass es hier ab und an eingesprenkelt einen Platz findet.
Kleine Trostkarten in zuweilen wirklich trostlosen Zeiten. Mit lieben Grüßen Eure Ute



DIE ZAUBERIN UND DAS MÄDCHEN
Geht eine Mutter mit ihrer Tochter zu einer Schamanin, weil die Tochter in die Welt der Guten Geister eingeführt werden möchte. Und sie beginnen ein Gespräch über die Göttinnen des Altaigebirges. Sagt die Schamanin zum Mädchen:
„Du sollst einen Dukaten bekommen, wenn Du mir sagst, wo Du das Göttlicher erkennen kannst.“
Das Mädchen schaut ganz erstaunt und antwortet:
„Ich gebe Dir zwei Dukaten, wenn Du mir sagst, wo Du das Göttliche nicht erkennen kannst.“
Schaut die Alte die Mutter an und fragt:
„Was soll ich sie lehren, was Du sie nicht längst gelehrt hast.“

So viel zur Weisheit in uns allen und zum Mut uns selbst zu trauen und der Weisheit in unserem tiefen Kern.


Dienstag, 28. Juli 2015

DER MAJORAN und anderes göttliches Gewächs






DER MAJORAN und anderes göttliches Gewächs
Ich stehe auf meinem Balkon und wundere mich selber: rechts und links an den Rändern reine Majorangewächse. Dazwischen Minzen verschiedener Herkunft und Art, Pulsatilla, Lavendel, Basilikum, Geranien, Apfelsalbei und ein kleiner alter Knochen von über drei Jahren gewachsener Rosmarin. Ach ja und die Zitronenmelisse.
Der Majoran geht mir nie ein, der geht mir nie aus, der geht mit mir durch den Winter und auch in zweiten und dritten Jahren schenkt er mir im Frühjahr neue Triebe. Manchmal dachte ich schon, er ist ein Stiefkind der Bücher, dann wieder verteidigte ich ihn, nein er ist kein Thymian. Und dann fand ich sie Bücher, in denen er Erwähnung fand.
Sappho salbte ihr Haar mit Majoran, ich salbe meine erkältete Nase mit Majoranbutter. Die Minze aufs Knie und Thymianduft an den Hals.(Sybille Schall, köstliche Gewürze) Barbara Hübner würzt Roggen und Grünkern damit und in Kölbs Kräuterfibel finden sich lehrreiche Hinweise.
Was ist mir der Majoran? Heimat, Wohlgefühl, dumpf und schwer, warm, Kartoffelbrei, Leberwurst, Erbseneintopf, Wintertrost, Wärme immer wieder, Wintersonne, üppig auswuchernd, beharrliches Wachstum. Der Majoran ist das Kraut, dass ich beharrlich ernte, jeden Herbst ein Gurkenglas voll. Genau wie das Maggikraut, ein altes Honigglas fülle ich alljährlich.
Ich gebe es zu, ich ernte sonst wenig. Hier mal ein paar Minzblätter in die Hollerlimo, mal dort die Tomaten an den Thymian. Ansonsten liebe ich es, dazwischen zu sitzen, beim Vorüberstreifen die Düfte zu entlocken. Ich fühle mich einfach wohl dazwischen.
Und wnn über den vergangenen Winter die neuen Triebe in den Töpfen und Kästen erscheinen, dann erlebe ich sie als zu mir gehörig, oder mich als ihnen zugehörig. Falls ich sie beim Zurückschneiden vor den Frösten nicht doch zum Restduft in Vasen verteile, dann verbrenne und räuchere ich sie in den Zimmern. Dann stehen mir die Geister für den Jahreswechsel zur Seite. Oder aber ich bündel sie Hals über Kopf und hänge sie an die Lampe. Ich weiß nie im Voraus was daraus wird.
Salbe und ich sind heikel. In diesem Jahr habe ich es erneut versucht, ein Bergsalbei in Demeterqualität. Nö, keene Schance, wie die Berlinerin sagt, alle Blätter rollen sich und det Ding stirbt. Na und kahle Bäumchen wii icke nich. Dafür macht sich der Apfelsalbei sehr prächtig und vor zwei Jahren setzte ich einen Ananassalbei in den Garten Hüfthoch steht der Strauch. Als ich ihn im Frühjahr zurückschneiden wollte, saßen all überall die neuen Triebe. Im Winter steht er zart unterm Schnee, auch sehr fein.
Ich bin als Stadtpflanze immer wieder von den Wachstumsmöglichkeiten beeindruckt und ich habe über die Jahre mit Balkon und Kleinstgarten gelernt: Geduld und Spucke und Ansprache und beten, und einfach mal so wachsen lassen bringt einen wilden Balkon und Garten.
Wie bei mir: habe ich alle Freiheiten und werde gelassen wie ich bin und darf mich austoben, dann und nur dann entfalten sich meine Fähigkeiten und auch die kleinen AnTriebe.
Ach und die größte Entdeckung für mich: Ich habe letztes Jahr eine wilde Kamille vom Feld mitgebracht und was hat sie gemacht? Sie hat sich im ganzen Garten ausgebreitet, wie die Minzen auch. Ich finde es wundervoll, wenn  einem was so gar nicht ausgeht, was für ein Reichtum.