Samstag, 25. Januar 2014

Federn







Die Überraschung des Tages: ein Turmfalke setzte sich mit einer gerissenen Wacholderdrossel in das Elsternest direkt gegenüber von meinem Schlafzimmerfenster. Naturkintop den ganzen Nachmittag lang mit Fernglas. Die Wacholderdrossel war vor drei Tages übriggeblieben in unserem Park. Der übrige Schwarm, ca. 30 Vögel hatte über zwei Tage lang alle Ebereschenfrüchte leer gefressen. Ich hatte mich schon gewundert, dass sie bei uns zurückblieb. Wahrscheinlich war sie schwach und vielleicht auch krank und müde. Der Falke hat sie erlöst und sich mit großer Ausdauer über sie hergemacht. Die Sonne wärmte ihn ganz offensichtlich, seine Pausen waren Sonnenbäder. Dann fiel eine Feder in den Park, ich konnte ihren Flug beobachten und als dann noch eine aus dem Brustgefieder und niederschwebte und ich auch deren Auffliegen sehen konnte, lief ich runter, suchte und fand sie. DANKE .

 

Mittwoch, 22. Januar 2014

FÜR SOWAS KÄMMT MAN SICH MORGENS NICHT








Für sowas kämmt man sich morgens nicht oder?!!!

Zuerst schlidderten die Drosseln von den Zweigen der Eberesche…da hätte ich aufmerksam werden müssen…

Umso mehr erschrak ich beim ersten Eisregen auf der Warschauer Brücke. Ich stieg aus der U Bahn und wunderte mich über die schleichenden Menschenmassen, die sich im Schritt Tempo, wie auf Slow Motion geschaltet über die Brücke waberten. Bis ich selber ins Wanken kam. Regen Eis Kälte und scharfer Wind.

Ich lief so sehr achtsam Schritt für Schritt, Muskelverspannung gegen Atemanhalten, Angst und Unsicherheit, wie weit es überhaupt gehen kann. Irgendwann wurde es besser. Am Boxhagener Platz dann glaubte ich mich in Sicherheit und wollte schnurstracks auf die Sandwege, als ich ZACK auf kleinen Pflastersteinen ausrutschte, Zack volle Kann auf die linke Seite, lang hingestreckt. Ich lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken, mein Becken tat weh und alles tat total weit und ich wollte nur, dass jemand kommt und mir hoch hilft und sagt, och Mensch, das tut mir aber leid. Und da kamen sie auch schon, zwei smarte junge Männer auf dem Weg zur Arbeit.
Och Mensch, sagte der eine,
Sie sehen aus, als ob sie Hilfe gebrauchen könnten,
kam auf mich zu
ZACK lag auch er auf der Erde, direkt neben mir.
Der andere begann zu lachen, dann fiel ich ein und wir versuchten uns unter Lachen überhaupt dazu zu bewegen, möglichst erfolgreich
also ohne erneut auf die Fresse zu fallen
auf die Beine zu kommen.
Der andere sammelte unsere Taschen auf und kam aus dem lachen nicht mehr rau. Als wir standen…fiel er hin…beim Versuch uns die Taschen auszuhändigen…
Gut, also nun sammelten wir ihn auf und lachten und klopften unsere Körper ab, bemitleideten uns redlich…
Bis einer von beiden den Satz fallen ließ:
Tja für sowas kämmt man sich morgens wirklich nicht…
Nee und dann ging nichts mehr vor Lachen…
Wir verabschiedeten uns nicht, sondern gingen beim Türken erst einmal Tee trinken und danach langsam schleichend und die Schmerzpunkte haltend zu unseren Arbeitsplätzen…

Als ich sturzfrei vor dem Eingang meiner Arbeit ankam, lagen da mittlerweile meine Arbeitskollegen auf der Erde, umgeben von unseren lachenden Klienten. Wer den Schaden hat…lalalala
Die Episode ist auch toll und lautet wie folgt:
T. kommt von ferne auf den Eingang zu, R. steigt aus dem Auto und ruft ironisch: Na bist heute schon gefallen?
T. darauf JA ganz doll
R. leise in seinen Bart:warum wundert mich das nicht? Und ZACK liegt auch er auf der Fresse…
T. läuft sofort voller Mitgefühl auf ihn zu und noch während er ruft, och Mensch, das tut mir aber Leid(er hat die ironische Bemerkung in den Bart ja nicht gehört) fliegt er auch noch auf ihn rauf…
Das wäre der Satz mit x also Hochmut kommt vor dem FALL
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Klar, dass auch wir hier nicht mehr aus dem Lachen kommen und ich toppe das Ganze natürlich mit dem gelernten Satz:
Tja, für sowas kämmt man sich morgens wirklich nicht….

Ich, wir, alle Beteiligten haben lange nicht SOOO VIEEEEL gelacht wie an diesem Tag, Schliddernd wabernd winterlich hingeschmissen…



Samstag, 18. Januar 2014

GESANG





GESANG

Gesang,
der mir den Himmel raubt.
Mich wild betört,
die Kehle schraubt
sich Winden schnell
ins Sonnenlicht,
ich blicke in Dein Angesicht,
erkenne alle alten Spuren,
die Dich hier singen
und mich berühren
auf den Fluren
der Natur und
unsrer aller wilden
Leben weit hinaus
ins große  Feld.
Gesang,
der uns den Himmel hält.



Dienstag, 14. Januar 2014

CHAOS






CHAOS

„ Wenn der Wind der Veränderung weht,
gibt es die Menschen,
die Windmühlen bauen,
und es gibt jene Menschen,
die Mauern errichten.“
Chinesisches Sprichwort

„Man muß noch Chaos in sich haben,
um einen tanzenden Stern
gebären zu können.“
Nietzsche



In diesem Spagat bewegte ich mich zehn Stunden lang im   Tanzworkshop
BEWEGTE GANZHEIT – Hier bin ich
Fortlaufender Workshop für Frauen
Thema dieses Tages CHAOS

Chaos…Hingabe…Lösen…Aufgeben…

Ich liebe die Bewegung Chaos, das wilde, animalische, unkontrollierte, den freien Kopf beim wilden Tanzen, die Lautstärke, das tiefe Atmen, die Power, das Verrückte und fast auch ekstatische darin…und danach die Stille, nichts rauscht mehr im Gehirn, kein Geplapper mehr,

PURE INTUITION
Freiheit
Frieden
ALLES IST MÖGLICH…

Beim Workshop war die Frage: was willst du loslassen

Was willst du loslassen
DIE ANGST
Was willst du loslassen
DEN KOPF
Was willst du loslassen
MICH

Das waren meine Mantren…

Ich liebe auch
Das Heil-Lose
Im Chaos
Ich liebe auch
Meine Migräne
Das Festhalten
Löse das Heil
Liebe das Lösen
Dann heilt alles
Im Chaos

Vor vielen Jahren tanzte ich mein Chaos.
Mit Migräne…nach einem Song von Patti Smith Horses
Danach war die Migräne fast vollständig gegangen…

Bei einer Übung, bei der eine Frau sich auf den Boden legt und vier Frauen jeweils ein Bein und einen Arme achtsam bewegen, bekam ich plötzlich das Gefühl großer Freiheit…

Berührt frei
Das war in
Der Bewegung
Aller Beine
Aller Arme
Außer Kontrolle
Gleich
Wirklich gleich
Fliege ich
Schwerelos ohne
Widerstand
Vom Boden abheben
War möglich
Es gibt diese Freiheit.

Ich konnte diese Freiheit schmecken und genießen
Raus aus dem Kopf
Rein ins Fühlen.
Ich löse die Federn vom Holz
Ich fliege über die Erde.

Das erinnert mich an ein Zitat von Steffie Graf nach ihrem letzten gewonnen Wimbledon Spiel:

„Ich fliege über die Erde und will nicht mehr zurück.“




Mittwoch, 8. Januar 2014

WINTERFREUDE





WINTERFREUDE

Ich vermisse so sehr den wirklichen weißen eiskalten Winter.
Ich sehne mich nach dem Schnee auf meiner Haut und auf den Bäumen und das Knirschen unter meinem festen Schuhwerk.
Ich sehne mich nach zugefrorenen Seen und Flussläufen.
Ich vermisse das wilde Toben und Austoben auf den Rodelbahnen.
Mein Schlitten wartet sehnsüchtig am Kellereingang und lächelt mir unsicher zu.
Ich möchte Schlittschuhlaufen und Schnee vom Eis fegen mit breiten Schneeschiebern.
Mit Freundinnen über den Lietzensee schliddern, am Hotel am See einen heißen Kakao mit Rum schlürfen und unsicher sein, ob uns das Eis unter dem Tunnel tragen wird, danach sehne ich mich auch.
Ich würde gerne die Hälfte der Temperaturen aus Nordamerika übernehmen, dann wärs hier vielleicht so winterlich.
Ich würde zur Arbeit laufen, dick eingemummelt und summen und hurra rufen vor Winterfreude.
Ich erinnere mich an eine strahlende Sonne über Eis und Schnee und dass darin die Verheißung auf den Frühling und den Sommer lag.