Samstag, 30. November 2013

1. Advent









Sonntag 1.12.2013  
1. ADVENT


Die hohen Tannen atmen heiser
Im Winterschnee, und bauschiger
Schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser.
Die weißen Wege werden leiser,
die trauten Stuben lauschiger.

Da singt die Uhr, die Kinder zittern:
im grünen Ofen kracht ein Scheit
und stürzt in lichten Lohgewittern,-
und draußen wächst im Flockenflittern
der weiße Tag zur Ewigkeit.

Der Abend kommt von weit gegangen
Durch den verschneiten, leisen Tann.
Dann presst er seine Winterwangen
An alle Fenster lauschend an.

Und stille wird ein jedes Haus:
Die Alten in den Sesseln sinnen,
die Mütter sind wie Königinnen,
die Kinder wollen nicht beginnen
mit ihrem Spiel. Die Mägde spinnen
nicht mehr. Der Abend horcht nach innen,
und innen horchen sie hinaus.

(Rainer Maria Rilke)





Meine Adventzeit in diesem Jahr
Zur Ruhe kommen
Am Ende diesen Jahres

Mein Dezember in diesem Jahr
Immer nur eine Sache
Auf einmal tun.

Meine Vorweihnachtszeit
Schöne Karten selber malen
Und täglich eine verschicken.

Meine Adventstürchen
Jeden Tag einmal Alleine durchatmen
und der Liebe einen Raum schenken.

Meine Blogadventistin
Jeden Tag ein Fenster
Für die alte Zeit öffnen.


Den Leserinnen meines Blogs wünsche ich einen friedlichen ersten Advent und eine gesegnete Vorweihnachtszeit mit vielen Türen die sich Euch und mir in dieser Zeit öffnen.




Mittwoch, 27. November 2013

Sternenhimmel Sonnenwinter





Sternenhimmel

Was für ein Sternenhimmel in den letzten Nächten.
Was für ein abnehmender Mond, heute die Sichel scharf gegen schwarzblau und im Meer glitzernder Sterne.
Wenn ich den Himmel kennen würde und die Zeichen deuten, könnte ich Geschichten erzählen. Jeder Stern erscheint zweimal. Der große Wagen, der Löwe, großer und kleiner Bär, Zwilling und Neptun,  Mond, Sonne, Venus, Waage, die Wasserfrau, die Steinziege, wo stirbt der Skorpion und die Löwin, wo brüllt sie?
Es gibt eine geglückte Kälte, deren Nachthimmel in nichts einer sternenklaren Sommernacht nachsteht. 
Und einem Sonnenaufgangmorgen in klirrender Kälte wie gestern.
Unvergessen, sternenüberströmende Nächte unter südeuropäischen Himmeln, in deren Licht ich die Wahl hatte zu tanzen oder Nachhause zu schleichen. Immer die Doppelung im spiegelglatten Meer vor Augen. Stille.
Momente geglückter Nacht.
Wenn sich da ein Kuss löst oder eine Umarmung fällt, scheint die ganze Welt gerettet, in einem einzigen Moment.



Freitag, 22. November 2013

Wunschbaum und Chaos






Die Percht rüttelt in diesem Monat an meinen Lebenssäulen. Kubaba erinnert mich dazwischen an den Genuß und den inneren Frieden. Ich fliege dazwischen hin und her.


Der Mond hält mich in all seinen auf- und abnehmenden Phasen des Nächtens wach, jede Nacht zieht er seine Bahn durch meine Zimmer.
Meine Lebensenergie dreht und wendet mich zwischen den Toden naher Menschen.
Nicht jede Versöhnung endete in einem Gebet oder hielt lange.
Ich gab mich mit aller Kraft dem Chaos hin.
So wie beim Tanz, wenn es kein Halten mehr im Chaos gibt, sondern nur noch das Wilde, Ungeordnete, den Wirbel, der mich am Ende hinausträgt in die Stille und die Erschöpfung vor der Sehnsucht.
Das Chaos zog sich bis in meine Räume und am Ende versank ich auch darin mit fast Genuss, alles wurde aus den Nischen herausgeholt, Bücher wurden aus Regalen geholt und alles bekam eine neue Ordnung…
Und was ich alles ordnete, Farben, Stifte, Papier, Blöcke, Nähutensilien, Klebstoffe, Briefpapier, Bastelbögen, Seidenpapiere, Stoffe, Knöpfe, Kerzen, Honigwaben…


Ich stürzte mich ins Chaos, ich wollte für die Wintermonate und Rauhnächte den frischen Wind der kreativen Lust wieder spüren und nahm wirklich alles auseinander, so wie ich auch in mir alles neu ordnete, das alte würdigte und nun noch in der Stille lebe, in der sich alles setzt.
Dafür wurde der Altar neu gestaltet, neue Kerzen entzündet,
alles entstaubt
alles geordnet
auf neues Chaos warten oder auch erst einmal nur das Fließen und das lyrische Leben genießen.
Das alte Jahr geht so langsam und das neue kann kommen und in den Wochen dazwischen kommen die Ideen und Zeitfenster fürs nächste Jahr.
Wünsche dürfen wachsen
Und da kommt so ein Wunschbaum in der Nachbarschaft wie gerufen. Im neuen Stadtpark gibt’s das Cafe Eule und die halten unter anderem einen Wunschbaum bereit. Am Ende also saß ich im besagten Cafe und bewunderte den kleinen Wunschbaum, um den ich gedanklich herumschlich und für den ich ein Gedicht schrieb.



WUNSCHBAUM

Am Wunschbaum
ziehe ich vorbei
komm ich zum Wunsch
geht er entzwei?
Die Hoffnung ruft
Du schäm dich nicht
Schreibs auf
Zeigs her
Hängs auf

Dann schwebt
Halt so
Dein Wünschen
Dem Himmel schickt
Die Erde Kraft
Die steigt dann
In den Baum als Saft
Und läßt die
Wünsche wachsen

Nicht zuletzt
Das Cafe Eule
Ist ein Traum
Gibt Cafe und
Fürn Traum den Baum
Der heiß gekochte
Hollersaft
Der gibt den Träumen
Heilig Kraft.

Übrigens habe ich gebacken
sieh mal bei
http://mhmhm-lekka.blogspot.de/ 
nach. Pomeranzengebäck und Orangenspekulatius...LEKKA



Samstag, 2. November 2013

DER NOVEMBERTANZ KÖRPERGEBETE







Göttinnenbild von Luisa Francia







Der Novembertanz
Körpergebete

Die Göttin des Monats November für mich KUBABA
Göttinnenbild von Luisa Francia

Kubaba packt ihre Insignien leibhaftig aus. Ein FALKE läßt sich seit wenigen Tagen erst in den frühen Morgenstunden auf unseren Bäumen nieder. Die MONDSICHEL steht, in den letzten Nächten immer feiner und klarer geschnitten am dunkelblauen Himmel in den kälter gewordenen Nächten. Auf meinem Hausaltar fehlt nur noch der GRANATAPFEL.

meine Percht


Wotan und die Percht tanzen mit den Verstorbenen über den Himmel und laden uns Lebende ein, es mit ihnen gleichzutun, auf den Schlitten und Kufen, mit Schnee und Eis oder den eisigen Winden unter unseren Füßen die kalte und dunkle Zeit zu umschwirren, lange Eisbahnen zu schliddern, rodeln, in der Kälte unseren Rhythmus und unseren Tanz zu finden.
Ich gedenke meiner Heiligen und der Verstorbenen. Am Totensonntag durchzutanzen, in den Himmel zu den Toten mit anderen Menschen gemeinsam. Bodyprayer, eine gesegnete Tanzveranstaltung mit Bettina Leuckert immer an Sonntagmorgenden in Kreuzberg.
Wer von den Verstorbenenihnen fehlt mir? Wen kann ich umtanzen? Wessen erinnere ich mich? Die Türen und Fenster öffnen und den Geist der Verstorbenen hereinzulassen und den Tanz gemeinsam erleben.
Der Volkstrauertag, die Erinnerung und das Gedenken an jene Frauen und Männer, die im letzten Jahr von Gewalt betroffen waren, erhebliches Unrecht erfuhren und Opfer von Kriegen wurden. Die Ermunterung zu dem Geist, jene Menschen bei uns hier Willkommen zu heißen, die dem Unrecht und der Gewalt zu entfliehen suchen.
Am Buß- und Bettag mich zu reflektieren, jene Anteile an Auseinandersetzungen und Begegnungen, in denen ich noch die Verantwortung spüre, einen Friedenspunkt zu setzen, zu verzeihen, mir selber und den anderen.
Jocelyn Pooks Musik UNTOLD THINGS begleitet mich in diesem Monat, ebenso wie die wilden Wirbel von SAFRI DUO.

Kubaba ist jene Göttin, die für hundert Jahre Frieden gesorgt haben soll, sie steht fürs genussvolle Leben…sie braute Bier und feierte Feste, eine bessere Begleitung in diesem Monat kann ich mir nicht wünschen.





Und nicht zu vergessen die neue Generation Vögel in dieser beginnenden kalten Zeit, der Flashmop, der sich nach der ersten Fütterung auf meinem Balkon breitmachte: Kohl und Blaumeisen veranstalteten eine Zwitscherparty, ein einzelnes Rotkehlchen klirrte leise am Futterteller um die Haferflocken herum und leuchtete purpurrot, 2 Amseln und 2 Drosseln amüsieren sich an den Rosinen, der Eichelhäher- der Jamerer unter den Vögeln verspeiste eine Walnuss, ein Buntsprecht verirrte sich und eine Taube saß sehr breit auf dem Geländer und wirkte unentschieden. Das Eichhörnchen schien von allen gedulfet als Nichtvogel. Der blaue Topf wird von den Meisen Jahr um Jahr als Futtertrog akzeptiert. Umso irritierter warens sie, als noch die Petunie in ihm leuchtete und irgendwie nichts mehr stimmt. Klar, jetzt fristet die Pflanze ihre letzten Tagen anderer Orts, denn wer will das ewige Gezwitscher als Klage ertragen? Ich nicht!
Schau mal, sagt am Abend meine Freundin, den fand ich heute auf dem Markt und dachte irgendwie, du könntest ihn gebrauchen und dich an ihm freuen…so prunkt jetzt ein großer würdevoller Granatapfel auf dem Altar und Kubabas Start in den November scheint perfekt. BIER kaufe ich ihr und mir morgen.

Gebacken wird nun auch wieder...
bei http://mhmhm-lekka.blogspot.de/
ab heute nachzulesen...

Fernseh fast frei ist nun auch