Beten
In
meinem Leben gibt es immer das Beten
Nicht
immer regelmäßig…
Oft
mit unterschiedlichen Worten oder Gesten…
In unterschiedliche
Lebensphasen haben mich viele Gebetsformen und Gebetsinhalte begleitet…
Beten
mit dem Leib und den Füssen…das Tanzen in die Ekstase und am Ende in die Leere…
Meditieren…Achtsamkeitspraxis…
Am wichtigsten
schien mir zu allen Zeiten, dass es zum Leben gehören musste…
Am lebendigsten schien mir
irgendwann einmal die Achtsamkeitspraxis von Thich hat Hanh, der Abwasch als
Meditation, die den Alltag umarmt…ihn entschleunigt…
Immer wieder mache ich die
Erfahrung mit Beten, dass es vor allem meine Aufmerksamkeit lenkt und dann am
Tage auch mein Handeln mehr lenkt, also ich lenke…die gerufenen Kräfte lenken
mit…aber ich leben in diesen Tagen eben auch gelenkt…vielleicht auch das Wort GEFÜHRT hier...
Ich erinnere mich gut an ein
einwöchiges Gestalt-Intensivseminar über Primärfamilien. Wir arbeiteten über
Mütter und Väter und wir tanzten und kämpften und sangen und ich hörte inmitten
allem nicht mehr auf zu beten. Ich kam aus dem VATERUNSER gar nicht mehr raus,
eine Endlosschleife, die mich trug, durch Schmerzen und Tränen und Lachen und
Essen und Schweigen…Mein Verhältnis zum traditionellen Vaterunser ist
unbekümmert. Ich ändere alle Nasen lang den Text, Mutter und Vater und alle
anderen göttliche Wesen hole ich hinzu, ich liebe die Stellen ums Vergeben und
um die Sünden und Schattenseiten…das gesegneten Brot...aber in diesem Seminar bestand es aus den ganz
alten Texten…und ich spürte unter allen Emotionen eine große Kraft des Bodens
und eine tiefe spirituelle Praxis, die den Boden für meine Entwicklungen und
alle Arbeiten in meinem Leben bildete und bildet…
Aber nie spüre ich eine
derart große Stille und Heimat in meiner Seele wie wenn ich am Meer stehe und
das EWIGE KOMMEN und GEHEN und WELLENBRECHEN und TOSEN und der Wind und ich und
ALLES IST GRÖSSER ALS ICH…das ist mein Gebet, gleich nach dem Tanzen…dann wird’s
LEER
Dann wird’s HEILIG…
Dann im Sand lang liegen mit
dem Kopf zum Meer und DANKEN, auch das ist Gebet…
Mit spirituellen
Praxisgesten kann ich mein Tagwerk vollbringen… die Farben, der Geschmack und
die Freude oder die Trauer, die Kraft und die Konzentration, die Freude an den Menschen
und den Bewegungen der Gruppen, das Alleinsein, das Essen, die Pausen, der
Friede und auch der Krach machen mehr Spaß, alles ist intensiver…
Für mich ist das
Wirklichkeit, ich habe das Beten auch schon vergessen, da hatte ich mich
vergessen und hatte mich fast verloren…
Ich hoffe sehr, dass ich
mich immer wieder daran erinnere…
Dichten und Tanzen sind auch
meine Formen des Betens und Meditierens und deshalb gehören beide Bereiche auch
in diesen Blog als Kontinuum.
Ein ganz wunderbares
Morgengebet lautet folgendermaßen:
MEIN HERZ IST BEREIT
DASS ICH SINGE UND LOBE
UND LACHE UND LIEBE
DAS MORGENROT WECKE
DIE MENSCHEN BEDENKE
FÜR DIE Welt DANKE
MEINE UND DEINE GÜTE PFLEGE
DASS SIE SO WEIT REICHT WIE
DER HIMMEL
DIE WAHRHEIT WILL ICH
SPRECHEN
DIE HERRLICHKEIT DER Welt LOBPREISEN
DAS MAHL MIT ANDEREN TEILEN
DIE SCHÖPFUNG WILL ICH EHREN
ICH WILL SEIN
MIT ALLEM
WAS IST
amen
ein wunderschönes morgengebet. ich würde das gerne in meine morgenzeit übernehmen, wenn ich darf :)
AntwortenLöschenirka
nur zu rabendame
AntwortenLöschen:) danke dir, wortverwirbelnde Zauberfrau :)
AntwortenLöschenirka